Zu den Getreidesorten zählen auch alle Reissorten

Getreidesorten

Bedenkt man, dass es 10.000 bis 12.000 Arten mit rd. 800 Gattungen von Süßgräsern gibt, ist man schon sehr beeindruckt. Aber der Reis, der auch zu diesen Süßgräsern gehört, hat mit 19 Arten und beeindruckenden über 100.000 Reissorten ganz gewiss eine Sonderstellung. Bei dieser Vielfalt von Reisarten sind aber lediglich zwei Arten diejenigen, die wir als Lebensmittel kennen und schätzen. Die anderen 17 Arten sind wildwachsende Reisarten.

Die beiden Reisarten sind der afrikanische Reis und der asiatische Reis; besser bekannt auch als Oryza Glaberrima und Oryza Sativa.

Inhaltsverzeichnis:

Wie alt sind die Reis Getreidesorten?

Seit nunmehr über 10.000 Jahren wird der Reis kultiviert. Auch wenn es zwei Reisarten gibt, so spielt doch nur eine Art eine große Rolle. Der Oryza Sativa wird vorwiegend in Indien, Südostasien und natürlich auch in China angebaut. Diese Reisart kommt auf eine weltweite Erzeugung von rd. 750.000 Tonnen! Der afrikanische Reis spielt dagegen keine Rolle.

Weltweite Reisproduzenten 2019

Quelle: Wikipedia

Bedeutung und Pro-Kopf-Verbrauch von Reis

Für ungefähr 55% der gesamten Bevölkerung auf unserem schönen Planeten sind die Getreidesorten Reis das Hauptnahrungsmittel. Von den etwa 375.000 verschiedenen Pflanzenartenwerden lediglich ca. 500 Pflanzenarten weltweit kultiviert und zur Lebensmittelherstellung angebaut. Nur sieben davon gelten allerdings als Grundnahrungsmittel der gesamten Weltbevölkerung. Es sind Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Rohrzucker,
Sojabohnen und Maniok. Zwei Lebensmittel übertreffen allerdings in der weltweiten Erzeugung noch den Reis, und zwar Mais und Rohrzucker.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Reis liegt im asiatischen Raum bei mehr als 150 Kilogramm. In Deutschland wird ein Verbrauch von lediglich 5-8 Kilogramm pro Kopf gemeldet.

Die gebräuchlichen Reissorten aus Getreidesorten

Eine erste Beschreibung von Reissorten liegt in der Unterteilung von LANGKORNREIS, RUNDKORNREIS und MITTELKORNREIS.

Getreidesorten Langkornreis

Mit Langkornreis werden Reissorten bezeichnet, die 6 bis 8 Millimeter lange Körner aufweisen und eine längliche Form haben. Sie haben die Eigenschaft auch in gekochtem Zustand eine ganze Zeit locker und körnig zu bleiben. Langkornreissorten sind folgende Sorten:

Jasminreis

Dieser Reis wird auch als Duftreis bezeichnet. Er wird überwiegend in Thailand angebaut. Neuerdings gibt es auch Anbaugebiete in Italien. Wie der Name es schon sagt, duftet er nach Jasmin und weist damit eine Besonderheit auf, denn die meisten Reis-Sorten besitzen keinen eigenen Geschmack. Langkornreis ist eigentlich nicht klebrig, aber auch hier macht dieser Reis eine Ausnahme. Wir finden diesen Getreidesorten Reis vornehmlich in der thailändischen Küche.

Patnareis

Die indische Stadt Patna war der Namensgeber dieser Reissorte. Wenn der Reis eine besonders körnige Struktur haben soll, ist der Patnareis die richtige Wahl. Er hat ein etwas härteres Korn und ist relativ lang.

Basmatireis

Er ist der wohl aromatischte Reis und hat seine Herkunft in Afghanistan. Heutzutage wird er vornehmlich im Himalaya Gebiet angebaut. Den Reiskennern sind die Sorten Haryana oder auch Kernel Basmati sicher ein Begriff. Für den Basmatireis gibt es Zertifizierung, den Code of Practice on Basmati. Dafür darf keinen höheren Fremdanteil als 7 Prozent enthalten und muss dazu noch mindestens 6,5 mm lang sein. Das ist für Getreidesorten Reis einmalig.

Schwarzer Naturreis

Dieser Reis gehört zu den Vollkornreissorten. Er wurde zuerst in China angebaut und genoss dort, der Legende nach, ein königliches Privileg. Er war eigentlich nur für den chinesischen Kaiser bestimmt. Auch dieser Reis wird mittlerweile in Europa, in Österreich und Italien angebaut. Der schwarze Naturreis ist ein Geschmackserlebnis und schmeckt sehr nussig.

Sadri - der wohl beste Reis der Welt

Der Sadri Reis ist im Iran heimisch und gilt als der beste Reis der Welt. In Gilan am Kaspischen Meer wird dieser Reis, neben vielen anderen Getreidesorten hauptsächlich angebaut. Trotz seiner etwas kurzen Länge zählt er zum Langkornreis.

Das Privileg als bester Reis der Welt verdankt dieser Reis seinem weichen und etwas cremigen Kern. Sein Aroma schlägt sogar den Basmatireis. Der Sadri Reis ist nicht einfach zu bekommen, da er, wie keine anderen Getreidesorten, strengen Exportbeschränkungen unterliegt. Mittlerweile sind aber ausgewählte Internet Shops in der Lage, diesen Reis anzubieten.

Getreidesorten Mittelkorn- und Rundkornreis

Sowohl Mittelkorn- als auch Rundkornreis sind Oryza Sativa Sorten. Mittelkornreis ist etwa 5,5 bis 6 Millimeter lang. Rundkornreis darf 5 Millimeter nicht überschreiten. Wie der Name sagt, hat der Rundkornreis ein fast rundes Korn. Alle vorgenannten Reissorten gehören zum Getreide.

Der wesentlichste Unterschied zwischen Langkornreis und den Mittel- und Rundkornsorten ist die Klebeeigenschaft. Einige Reisgerichte benötigen einen klebrigen Reis, wie etwa der Milchreis. Die Klebeeigenschaft verdankt der Reis der unlöslichen Stärke Amylopektin. Diese Stärke entwickelt die Klebeeigenschaft beim Kochen. Die Langkornreissorten bleiben durch die eher lösliche Stärke Amylose locker. Klebeeigenschaften finden wir bei den meisten Getreidesorten nicht.

Milchreis

Milchreis ist ein Rundkornreis und wird für diverse Milchspeisen verwendet. Dieser Reis wird unmittelbar in der Milch gekocht und bewirkt eine breiige und cremige Konsistenz. Diese Konsistenz wird durch das Auflösen und dadurch auch das Verdicken der Stärke erreicht.

Sushireis

Dieser kleinkörnige Reis stammt aus Japan und ist besonders stärkereich. Durch diese Stärke erhält der Reis die für Sushi notwendige klebrige Konsistenz. Sushireis schmeckt leicht süßlich und hat auch ein süßliches Aroma. Allerdings gibt es auch viele weitere Gerichte, für die Sushireis verwendet wird.

Risottoreis

Risotto, mit der Herkunft Italien, benötigt eine cremige Bissfestigkeit und nutzt dafür italienische sehr stärkehaltige Reissorten. Risotto kann sowohl mit einem Mittelkornreis als auch mit einem Langkornreis hergestellt werden. Meist kommen diese Reissorten, wie viele besondere Getreidesorten, auch aus italienischem Anbau.

Paellareis

Der Paellareis (auch Bombareis) ist ein spanischer Reis aus der südöstlichen Region um Valencia. Von dort kommen viele besondere Getreidesorten. Er ist eher weniger stärkehaltig und wird aus langer Tradition für die Paella verwendet. Als nicht so stärkehaltiger Reis bleibt er beim Kochen fest und körnig. Für Paella kann sowohl Rundkorn- als auch mit Mittelkornreis verwendet werden.

Klebereis

Klebereis hat die Eigenschaft, beim Kochen fast alle Stärke einzubüßen. Dadurch verliert er natürlich auch seine Körnigkeit. Er wird gern für Reisaufläufe, Milchreis und auch für sonstige süße Reisspeisen verwendet. Klebereis ist sehr weich.

Roter Naturreis

Von diesem Reis gibt es mehrere Varianten. Er stammt ursprünglich aus den Philippinen. (roter Berg Reis) Die Reiskörner sind hier außen und innen rot gefärbt und gelten als außerordentlich nährstoffreich. Auch in Frankreich gibt es einen roten Reis; es ist der Camargue Reis. Bei dieser Sorte rührt die Farbe allerdings vom Anbau auf tonhaltiger Erde her. Rote Färbungen gibt es in der Regel bei anderen Getreidesorten nicht so oft.

Die Verarbeitung von Reis Getreidesorten

Im ersten Arbeitsgang einer Verarbeitung von Reis entsteht der Rohreis. Hierbei ist der Reis nur durch Dreschen und durch Trocknen bearbeitet worden. Die Reiskörner sind also noch von kieselsäurehaltigem Spelz umschlossen. In diesem Zustand wird entschieden, ob eine Weiterverarbeitung erfolgt, oder dieser Reis als keimfähiges Saatgut verwendet werden soll. Dieser Reis ist nicht zum Verzehr geeignet.

Halbrohreis wird der Reis genannt, der den nächsten Verarbeitungsschritt durchlaufen hat. Das Reiskorn wird nur noch vom Silberhäutchen umschlossen, da die Spelzen entfernt worden sind. Halbrohreis wird auch Vollreis genannt.

Wenn der Reis nun entspelzt wird, ist der Vollkornreis entstanden. Wie bei fast allen Vollkornprodukten enthält die Vollkornvariante naturgemäß viele Vitalstoffe und auch viele Ballaststoffe.

Das Parboiled Verfahren

Unter diesem Begriff versteht man ein teilweises garen. Dabei wird der Rohreis kurz in Wasser eingeweicht und anschließend mit sehr heißem Dampf „behandelt“. Bei diesem Verfahren gehen die wasserlöslichen Inhaltsstoffe in den Randschichten auf und drin-gen zu einem Teil in das Innere des Reiskorns. Dieses Verfahren ist bei Getreidesorten einmalig.

Getreidesorten Wildreis oder Wasserreis

Eigentlich ist der Wildreis keine eigenständige Sorte. Er gehört, wie alle Reissorten, zur Familie der Süßgräser, ist aber eine andere Gattung, und zwar der Wasserreis, bekannt auch als Zizania.

Dieser Reis wächst überwiegend an See- oder Teichufern und manchmal auch an Flussufern. Als der uns bekannte Wildreis kommt er aus Nordamerika und unter der Bezeichnung Mandschurischer Wasserreis aus ostasiatischen Regionen. Seinen Namen hat er von den langen schwarzen Körnern und ist demnach nicht zu verwechseln. Allerdings entsteht die Schwarzfärbung nicht natürlich, sondern durch Röstung und
Trocknung. Daher schmeckt der Wildreis nussig und etwas rauchig. Solch eine Art der Behandlung findet man auch bei anderen Getreidesorten.

Reissorten, die kein Reis sind aber Getreidesorten

Manchmal sind bei Reisangeboten im Regal der Supermärkte auch Sorten wie Weizenreis oder Dinkelreis zu finden. Das hat mit den vorgenannten Reissorten nichts zu tun. Hier handelt es sich lediglich um eine reisähnliche Verarbeitung von Getreidesorten.

Quelle: Genuss-Suche.de

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