Roter Reis
Die weltweit vorhandenen Reissorten zählen ca. 110.000 verschiedene Spezies. Es wird unterschieden als Rundkornreis, Mittelkornreis und Langkornreis. Ein weiterer Unterschied liegt natürlich, wie überall, in der Qualität der jeweiligen Reissorte.
Inhaltsverzeichnis:
Aus den Top Ten der Reissorten wollen wir uns heute mal mit den Top 3 der Reisliga beschäftigen, die allesamt meist nicht so bekannt im täglichen Gebrauch sind. Wir beleuchten mal die jeweilige Reispflanze und betrachten die Reis Nährwerte.
Übrigens ist den wenigsten Menschen bekannt, dass die uns allen bekannte Reispflanze tatsächlich zu unseren Getreidesorten gehört, damit wäre auch Roter Reis ein Getreide.
Roter Reis - Woher kommt die rote Farbe
Wenden wir uns zunächst dem roten Reis zu. Zunächst einmal ist es wichtig, zu wissen, woher der Rote Reis die rote Farbe hat. Dafür gibt es zwei ganz logische Erklärungen. Als einziger „richtiger“ Roter Reis ist der aus der im Süden Frankreichs gelegenen Camargue anerkannt.
Hier wurde er ursprünglich in einer Erde, die sehr mineralreich und auch tonhaltig war, angebaut und erhielt durch die Erde seine rote Schale. Heute ist die Camargue eines der größten Anbaugebiete für den roten Reis.
Allerdings ist nur die Schale des Reiskorns rot; schält man ihn, so wird er in ein sofort in normales Weiß verwandelt. Daher wird Roter Reis ungeschält gelassen. Damit ist der Rote Reis natürlich ein Vollkornreis und er ist zudem ein Langkornreis.
Roter Reis - Fermentiert
Bei der zweiten Reissorte Roter Reis handelt es sich um eine spezifische chinesische Tradition, den weißen Reis zu fermentieren. Diese Fermentation geschieht durch einen speziellen Schimmelpilz (Monascus purpureus). Dieser Schimmelpilz bildet bestimmte Stoffe, die die Rotfärbung verursachen; so gesehen ist diese Farbgebung also keine natürliche Färbung.
Steht also Roter Reis auf dem Einkaufszettel, ist also genau darauf zu achten, wo er denn wirklich herkommt und dass er nicht fermentiert sein darf, wenn man „richtigen“ Roten Reis genießen will.
Nachfolgend beschäftigen wir uns nur noch mit dem „richtigen“ roten Reis. Wie riecht Roter Reis, wie schmeckt er und was hat er an Nährstoffen und gesunden Effekten zu bieten?
Roter Reis - Geruch und Geschmack
Roter Reis kommt mit einem erdigen Aroma daher und erinnert im Geruch auch an Kerne und Nüsse. Im Geschmack ist er mit seinem Vollkornaroma und einer lockeren Konsistenz eine edle Variante für einen wahren Reisgenuss.
Roter Reis – Nährstoffe
Pro 100 Gramm hat der Reis 1.488 kj / 352 kcal.
Roter Reis beinhaltet eine Fülle von Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. Zudem bietet er einen ungewohnt hohen Anteil an den gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Da all diese Nährstoffe überwiegend in der Schale stecken, ist die ungeschälte Variante natürlich besonders wichtig.
Roter Reis beinhaltet die Vitamine A, B, D und F. Weiterhin bietet er pro 100 Gramm 3,3 mg Eisen, 238 mg Kalium, 16 mg Kalzium, 285 mg Phosphor und 119 mg Magnesium, sowie die Spurenelemente Fluor, Zink, Jod, Mangan, Chrom, Selen und Kupfer.
Roter Reis schmeckt ausgezeichnet zu Gemüse und Fisch und Fleisch. Als Süßspeise mit Zimt und Zucker ist er zudem ein wahrer roter Hingucker.
Roter Reis - Die Pflanze
Die Reispflanze gehört als Süßgras eigentlich, dem Hafer, ähnlich zum Getreide. Sie wächst an dünnen Stängeln ca. 100 cm bis 130 cm hoch. Aus den Stängeln entwickeln sich dann später die Rispenblüten der Reispflanze.
Etwa 15 bis 20 solcher Rispen sind zur Erntezeit vorhanden. Jede der Rispen bildet im Durchschnitt ca. 70 Körner. Etwa 120 Körner werden für ein Kilogramm Roter Reis benötigt.
Die Reispflanzen werden in der ganzen Welt angebaut. Das größte Herstellungsland ist China mit rd. 215 Millionen Tonnen pro Jahr. Die weiteren großen Erzeuger sind Indien mit rd. 160 Millionen Tonnen und Indonesien mit 80 Millionen Tonnen. In dieser Auflistung sind alle Reissorten, wie Basmatireis, Jasminreis und Wildreis etc., enthalten.
Daneben sind die rd. 11 Millionen Tonnen Roter Reis als Ergebnis für die Vereinigten Staaten von Amerika eher unbedeutend.
Roter Reis - Sein Kumpel schwarzer Reis
Der schwarze Reis gehört zum Mittelkornreis. Wieso ist dieser Reis eigentlich schwarz? Hierbei handelt es sich um eine natürliche Pigmentierung der äußeren Kornschicht. Das macht ihn dann auch zum Vollkornreis, da dieser Reis ohne diese äußere Schicht Gänzlich weiß ist.
Thailändischer Reis oder auch indonesischer Reis sind farblich eher rotschwarz oder blauschwarz; nur der chinesische Reis ist in der Tat wirklich tiefschwarz.
Schwarzer Reis - Wildreis
Während alle gängigen Reissorten, wie auch Roter Reis, von der Gattung Oryza stammen, finden wir beim Wildreis mit seinen schwarzen Körnern zwar die Familie der Süßgräser wieder, aber der Wildreis gehört zu einer ganz anderen Gattung, nämlich der Gattung Zizania.
Damit ist der Wildreis natürlich kein echter Reis. Er wird landläufig auch Wasserreis oder kanadischer Reis genannt. Er hat deutlich längere Körner als der Langkornreis. Es gibt übrigens auch von der Gattung Oryza eine Wildform, die als wilder Reis bekannt ist. Diese Art hat aber mit dem Wildreis nicht viel zu tun.
Schwarzer Reis ist, ganz entgegen dem echten Reis (Roter Reis) eine richtige Wasserpflanze; denn in der Tat wächst der Wildreis direkt am Wasser, insbesonders an Seeufern und an den Teichrändern.
Auch Roter Reis wächst im Wasser, aber diese Bewässerung geschieht als künstliche Beflutung. Über Jahrhunderte hat sich der Wasseranbau von Reis so entwickelt, dass sich sogar die Reispflanze darauf „umgestellt“ hat und nun das Leben im Wasser unbedingt benötigt.
Dazu wurde von den Reispflanzen sogar ein besonderes Belüftungssystem für das gesamte Wurzelsystem „erfunden“.
Schwarzer Reis - Unterschied zu Wildreis
In der Farbgebung bestehlt zwischen diesen beiden Sorten kaum ein Unterschied. Die Körner des Wildreises sind aber in der Form anders als die vom Schwarzen Reis. Sie sind etwas dunkler und vor allem aber sehr viel schmaler und länger, als die Körner vom Schwarzen Reis.
Außerdem wird der Wildreis erst durch seine Trocknung fast schwarz, während der echte schwarze Reis durch den Anteil von farbgebenden Anthocyanen seine schwarze oder dunkel violette Farbe erhalten. Anthocyane sind sekundäre Pflanzenstoffe, die für die schwarze oder dunkelviolette Farbe in vielen Früchten verantwortlich sind; so z.B. bei Heidelbeeren, Waldheidelbeeren und Brombeeren.
Schwarzer Reis - Wo wächst er?
Der echte schwarze Reis hat seinen Ursprung, wie könnte es anders sein, in China. Er ist dort auch als verbotener Reis bekannt. Das hat aber nichts mit den Inhaltsstoffen zu tun, sondern dem Umstand, dass er früher ziemlich selten anzutreffen war und deshalb, auch aufgrund seiner tollen Inhaltsstoffe, allein dem Kaiser vorbehalten war. Solche Besonderheit gab es auch beim Tee.; Grüner Tee war auch dem Kaiser vorbehalten.
China, Thailand, Indonesien und auch Vietnam sind zurzeit die Haupterzeugerländer für den schwarzen Reis. Allerdings gab es auch Bestrebungen, in Italien den Reis anzubauen, da dieser immer beliebter und begehrter geworden ist.
Dazu nahm man Kreuzungen mit heimischen Sorten im Piemont vor und es entstand eine neue Sorte als schwarzer Venere Reis. Dieser Reis schmeckt und riecht wie ein Gemisch aus Getreide, guten Ölen und Nüssen.
Schwarzer Reis - Nährstoffe
Pro 100 Gramm
358 Kalorien
76 Gramm Kohlenhydrate
7,5 Gramm Proteine
2,5 Gramm Fett
Mikronährstoffe: Eisen, Magnesium, Phosphor, Zink
2,01 Gramm Ballaststoffe
Wenden wir uns nun dem Sadri Reis zu, dem wohl besten und edelsten Reis der Welt.
Roter Reis - Sein 2. Kumpel Sadri Reis
In dem Reisanbaugebiet Gilan am Kaspischen Meer im Norden Irans wird ein ganz besonderer Reis angebaut. Das dortige warmfeuchte Klima ist optimal für den Anbau von Sadri Reis geeignet. Die Kenner und die, die ihn schon einmal gegessen haben, bezeichnen ihn als den besten Reis der Welt.
Der ganze Zauber dieser Reissorte beginnt schon beim Kochen. Er verströmt sofort sein blumiges und fruchtiges Aroma mit einem angenehmen frischen und nicht vergleichbaren Duft.
Er schmeckt, wie Roter Reis, zu fast allen Gerichten wie Fisch, Gemüse, Fleisch und ganz ausgezeichnet zum Dessert. Auch ohne Beilage, nur mit etwas zerstoßenem Rosa Pfeffer, einer Messerspitze Safran und etwas Butter ist er bereits ein tolles Geschmackserlebnis.
Der Sadri gehört mit ca. 7-8 mm Länge zu den Langkornreissorten. Die Körner haben nach der Zubereitung einen seltenen glänzenden Schimmer und eine lockere aber trotzdem cremige Konsistenz.
Man kann ihn einfach nicht gänzlich beschreiben, man muss ihn probieren; zudem hat er viele gesunde Inhaltsstoffe.
Sadri Reis - Nährwerte
Pro 100 Gramm:
1495 Kilo Joule
352 Kilo Cal.
1,0 Gramm Fett, davon
03 Gramm gesättigte Fettsäuren
75 Gramm Kohlenhydrate, davon
0,0 Gramm Zucker
8.8 Gramm Eiweiß
0,01 Gramm Salz
Quelle: Genuss-Suche.de