Die Entwicklung der Reispflanze
Vor Tausenden von Jahren bevölkerten Menschen aus Ost- und Südasien die Flussdeltas und dominierten die Reispflanze. Es waren die ersten Sorten vom Wildreis. Die Produktivität des Feuchtreisanbaus mittels der Reispflanze ermöglichte ein Bevölkerungswachstum, das zur Entwicklung von Gesellschaft und Zivilisation führte, Auch in Europa erfreut sich die Reispflanze schon lange großer Beliebtheit. Aber was ist Reis? Ein Getreide? Eine Pflanze? Und wie wird Reis angebaut? Diese Fragen beantworten wir hier!
Inhaltsverzeichnis:
Die Reispflanze hat eine lange Geschichte und eine lange Entwicklungsphase. Von der Reispflanze über den Wildreis bis hin zu den vielen Sorten, die es heute gibt.
Vorab aber zu unserem Hinweis auf den Goldenen Reis; auch eine Variante der Reispflanze. Ist das toll oder eher gefährlich? Aufgrund der katastrophalen Versorgungslage in großen Teilen von Afrika und auch von Teilen Asiens fehlen der Bevölkerung Nährstoffe und Vitamine; im Wesentlichen auch Beta-Carotin (Pro-Vitamin A).
Bei Vitamin A-Mangel kann das bis zur Erblindung führen; hiervon sind vor allem Kinder betroffen. Im Goldenen Reis sind vermehrt Beta Carotine biotisch gengezüchtet zu finden.
Bereits 2014 machte Greenpeace mit dem nachfolgenden Artikel darauf aufmerksam:
Der genmanipulierte Reis ist höchst problematisch
Seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind völlig unbekannt. Die Sicherheitsbewertung durch das Internationale Reisforschungsinstitut (IRRI) bezgl. dieser Reispflanze steht am Anfang, nachdem technische Probleme die Entwicklungszeit des Reises auf mehr als 20 Jahre haben anwachsen lassen.
Er wird auf jeden Fall traditionelle Reissorten und wilden Reis verunreinigen. Damit wird dann auch die Reispflanze an sich verunreinigt. Und damit steht die Sicherheit eines Grundnahrungsmittels von mehr als der Hälfte der Erdbevölkerung auf dem Spiel.
Der genmanipulierte Reis verhindert die wirksame Bekämpfung der Mangelernährung. Er verleitet zu einer noch einseitigeren Ernährungsweise. Und er blockiert die längst vorhandenen und erfolgreich praktizierten Lösungen. Diese bestehen übergangsweise in einer Versorgung mit Vitaminpräparaten. Mittel- und langfristig kann nur die Versorgung mit vielfältigen Lebensmitteln die Mangelernährung beseitigen.
Es hat sich seitdem leider nichts geändert!
Ist Reis eine Pflanze?
Reis ist eine Pflanze, auch als Reispflanze bekannt. Die Pflanze gehört zu den Süßgräsern und ähnelt dem Hafer. Im Aufbau besteht diese Pflanze aus dünnen Halmen, die sich bis zu einer Höhe von 80 bis 120 Zentimetern erstrecken. Aus den Halmen wachsen später die Rispenblüten. Zehn bis zwanzig Rispen pro Reispflanze hängen zur Erntezeit schwer herunter.
Dabei ist jedes Korn von einer Schale umgeben: die Deckspelze. Die ist nicht für den Verzehr geeignet und wird nach der Ernte entfernt. Unter der Deckspelze findet man allerdings den restlichen Aufbau eines Reiskorns. Es sind ein Keimling, ein Mehlkörper sowie eine mehrschichtige Silberhaut.
Vollkornreis wurde von der Deckspelze befreit. Er besitzt jedoch noch das Silberhäutchen sowie den Keimling. Beim Weißen Reis wurde sie hingegen vom Reiskorn poliert.
Wo und wie wird die Reispflanze angebaut?
Die Reispflanze wird auf der ganzen Welt auf viele verschiedene Arten angebaut. Die unterschiedlichen Methoden können selbst am selben Ort sehr variieren. Im Folgenden werden die Methoden aus dem asiatischen Raum und aus Kalifornien erläutert.
Aber in den meisten asiatischen Ländern werden noch immer die alten primitiven Anbau- und Erntemethoden praktiziert. Die Felder in asiatischen Reisgebieten werden hierbei wie folgt vorbereitet:
Pflügen und Düngen
Gewöhnlich mit einem einfachen Pflug, der von Wasserbüffeln gezogen wird, wird der Boden durch Pflügen aufgebrochen.
Die Düngung erfolgt mit natürlichen Mitteln wie Eierschalen, Salatreste oder Obst.
Glättung der Reispflanze
Bei diesem Prozess wird ein Baumstamm über das Feld gezogen, um die Erde zu glätten. So entsteht ein ebenes Bett für die Sämlinge der Reispflanze. Darauf werden diese anschließend gepflanzt. Dabei wird gleichzeitig eine gleiche Wassertiefe ermöglicht.
Die Samen der Reispflanze werden in Beeten gepflanzt. Nach einer Periode von etwa 30 bis 50 Tagen werden sie von Hand auf die entsprechenden Felder umgepflanzt. Die Felder wurden inzwischen durch Flusswasser oder Regen überschwemmt. Während der Vegetationsperiode wird die Bewässerung durch deichgesteuerte Kanäle aufrechterhalten. Manchmal geschieht das auch durch eine manuelle Bewässerung. Die Felder werden entwässert, bevor mit dem Schneiden der Ernte begonnen wird.
Reisanbau in den USA
In den USA ist der Reisanbau heute eine Wissenschaft mit Spezialgeräten, Lasern und Computern. Man ist nicht wie in den östlichen Reisanbauländern auf die saisonalen Regenfälle angewiesen.
In Kalifornien wird die Reispflanze hauptsächlich im Sacramento Valley angebaut. Rezirkulierende Bewässerungssysteme ermöglichen es den Landwirten, ihre Erträge zu steigern.Die benötigten Wassermengen werden so reduziert. Die Felder werden im April und Mai überschwemmt und dann wird die Saat mit einem Flugzeug ausgesät. Im September ist die Ernte dann reif. Der Reis wird von einigen sogenannten Reistrocknern bearbeitet, damit seine Feuchtigkeit verlorengeht, Anschließend wird der Reis zur weiteren Verarbeitung in Mühlen geschickt.
Reisanbau mit Flugzeugen
Reisanbauer setzen in den USA Landflugzeuge ein, um das Land einzuebnen. So sorgt man dafür, dass gleichmäßige Felder entstehen. Das ermöglicht sowohl eine ebene Überflutung als auch eine sehr gut kontrollierte Entwässerung .
Sogenannte Laserleitsysteme geben an, wo die Dämme zur Wasserregulierung der Reispflanze platziert werden müssen. Im Frühjahr werden so Hektarflächen von Saatgut mit dem Flugzeug über trockene oder überflutete Felder geworfen. Alternativ werden sie mitttels Getreidesämaschinen schnell auf eine genaue Tiefe gepflanzt.
Die Schwerkraft leitet Süßwasser, das aus nahe gelegenen Flüssen, tiefen Brunnen, Reservoirs oder Kanälen gepumpt wird. Dadurch wird eine gleichbleibende Feldwassertiefe von 2 bis 3 Zoll während der Vegetationsperiode gewährleistet. Damit auch die Ernte sowohl stets ergiebig als auch gesund ausfällt, bringt man den Dünger gleichmäßig aus der Luft.
Was brauchen Reispflanzen zum Wachsen?
Die Reispflanze ist in ihren Ausmaßen durchaus üppig. Andererseits aber produziert sie auch in den Gebieten mit reichlich Wasser nur einmal jährlich eine Ernte. In trockenen Zonen allerdings überlebt die Reispflanze als eine mehrjährige Pflanze, die nach der Ernte neue Bodenfräsen produziert.
Es handelt sich hierbei um ein kleines semiaquatisches Gras. Es besteht aus einem Hauptstamm und mehreren Bestockern oder Trieben. Diese bringen entweder eine Blüte oder aber eine Rispe hervor. Die Pflanze reift über drei bis sechs Monate. Die Entwicklung geschieht vom vegetativen Zustand über den Fortpflanzungszustand bis zum Reifezustand.
Die Reispflanze wird zunächst aus den Samen von unraffiniertem, unverarbeitetem Reis gekeimt. Aus dem Samen treiben Wurzeln und Sprossen aus. Dabei ist die Reihenfolge davon abhängig, in welchen Bodentyp der Samen gepflanzt wurde. Unter feuchten Bedingungen wächst zuerst der Spross, so dass die Reispflanze mit Sauerstoff versorgt werden kann. Bei trockenen Bedingungen treten die Wurzeln aus, so dass die Pflanze eine gesunde Wasserversorgung hat.
Die Reisrispen
Die Reispflanze kann sich etwa 2 ½ Monate nach der Aussaat vermehren.Das passiert, wenn sich eine Rispe zu bilden beginnt. Die Rispe, die die Frucht – in diesem Fall das Reiskorn- trägt, schiebt sich durch die Blätter. Sie produziert, wenn sie vollständig aufgegangen ist, eine Blüte. Diese kann dann bestäubt werden. Die Körner reifen in den nächsten drei Monaten. Wenn sie erntereif sind, wird die gesamte Reis-Pflanze vom Boden gepflückt.
Die Wachstumsdauer der Reis-Pflanze beträgt drei bis sechs Monate, abhängig von der Umgebung, in der sie angebaut wird. Während dieser Zeit durchläuft der Reis zwei ganz unterschiedliche Phasen des Wachstums. Es handelt sich um die vegetative Phase und die reproduktive Phase.
Die reproduktive Phase
Diese unterteilt sich in die Zeit vor und nach dem Köpfen, auch Rispenaustrieb genannt. Die Zeit nach dem Rispenaustrieb ist geläufiger unter dem Namen der Reifeperiode.
Hier eine nähere Veranschaulichung der einzelnen Etappen:
Die Keimung der Reispflanze
Die Keimung im Reis erfolgt, wenn die ersten Triebe und Wurzeln aus seinen Samen austreten.Dann beginnt die Reispflanze zu wachsen. Um zu keimen, müssen Reissamen eine bestimmte Menge an Wasser aufnehmen und eine Umgebungstemperatur von 10-40 °C aufweisen. Dadurch wird die Keimruhe des Saatguts unterbrochen.
Bei der Auspflanzung in überfluteten Boden tritt der Spross als erster aus dem Samen hervor. Dabei entwickeln sich die Wurzeln, wenn der erste Spross die Luft erreicht hat. Wird das Saatgut in nicht überflutete Erde gepflanzt, tritt zuerst die Wurzel aus dem Samen und anschließend der Spross aus.
Die vegetative Phase
Die vegetative Phase kennzeichnet sich durch die Entwicklung von Bodenfräsen als auch mehr Blättern sowie eine allmähliche Zunahme der Pflanzenhöhe. Die Anzahl der Tage variiert je nach Reissorte, liegt aber in der Regel zwischen 55 und 85 Tagen. Die frühe vegetative Phase beginnt, sobald der Samen der Reispflanze zu einem Sämling keimt. Sie und dann mit der Bestockung.
Das Sämlingsstadium beginnt gleich nach dem Auftauchen der ersten Wurzel und des ersten Sprosses. Dieses Stadium dauert bis kurz vor dem Erscheinen der ersten Pinne. Die Samenwurzel entwickelt sich während dieses Stadiums und ergeben bis zu fünf Blätter.
Wenn der Keimling weiter wächst, entwickeln sich zwei weitere Blätter. Während des frühen Stadiums entwickelt sich alle drei bis vier Tage ein weiteres Blatt.
Die späte vegetative Phase beginnt mit der Bodenbearbeitung. Vom Erscheinen der ersten Bodenfräse bis zum Erreichen der maximalen Anzahl von Bodenfräsen dauert es in der Regel bis zu 40 Tage nach der Aussaat. Der Stängel der Reispflanze beginnt, sich spät in der Bestockungsphase zu verlängern. Erst kurz vor dem Beginn der Rispe, etwa 52 Tage nach der Aussaat, hört sie auf. in die Höhe zu wachsen. Das signalisiert dann ebenfalls das Ende der vegetativen Phase.
Die Fortpflanzungsphase der Reispflanze - Das Bootstadium
Es gibt verschiedene Anzeichen dafür, dass die Reispflanze sich reproduzieren kann. Das erste ist die Ausbuchtung des Blattstiels, welche die sich entwickelnde Rispe verdeckt, auch Bootstadium genannt. Die Spitze der sich entwickelnden Rispe zeigt sich aus dem Stängel der Reispflanze und wächst weiter.
Das Kopfstadium
Man sagt, dass sich die Reispflanze im sogenannten Kopfstadium befindet, wenn die Rispe vollständig sichtbar ist. Die Blüte beginnt einen Tag nach Abschluss der Kopfbildung. Wenn sich die Blüten öffnen, schütten sie ihren Pollen aufeinander, so dass die Bestäubung stattfinden kann. Die Blüte kann sieben Tage lang andauern.
Die Reifephase der Reispflanze
Die Reifephase beginnt mit der Blüte und endet mit der Regenphase. Diese Phase dauert in der Regel normalerweise 30 Tage. Regentage oder niedrige Temperaturen können allerdings die Reifephase verlängern.Sonnige und warme Tage können sie dagegen verkürzen.Die letzten drei Wachstumsphasen bilden die Reifephase.
Die Reifung folgt der Befruchtung und kann in teigige, milchige, gelbe, reife und Reifestadien unterteilt werden. Diese Begriffe richten sich in erster Linie nach der Textur und Farbe der wachsenden Körner.
Die Länge der Reife variiert zwischen den Sorten von etwa 15 bis 40 Tagen. Die Reifung wird auch von der Temperatur beeinflusst. Sie dauert etwa 30 Tagen in den Tropen bis hin zu 65 Tagen in kühlen und gemäßigten Regionen.
Quelle: Genuss-Suche.de