Dunkles Bier
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Generell versteht man unter dem Begriff „Dunkles Bier“ ein Bier, welches sich optisch erst einmal von hellem Bier unterscheidet. Unter den dunklen Bieren gibt es dann die weiteren Unterscheidungen in die Sorten Schwarzbier, Malzbier, Rauchbier, Altbier, Stout und Guinnes. Alle diese Sorten beinhalten viel Zucker.
Zu beachten ist weiterhin, dass auch dunkles Bier in obergärige und untergärige Biere unterschieden wird.
Dunkles Bier - Obergärig und Untergärig
Bei der Zuordnung in obergärig und untergärig kommt es entscheidend darauf an, welche Art der Hefe für den Gärprozess genutzt wird. Die obergärige Hefe schwimmt beim Gären auf der Oberfläche bei ca. 25 Grad Celsius.
Die untergärige Hefe sinkt beim Gären nach unten und erreicht dabei lediglich 5 bis 15 Grad Celsius während des Brauvorganges.
Die beliebtesten Biersorten der Deutschen weisen sowohl Liebhaber von obergärigen als auch von untergärigen Bieren auf. Untergärige Biere sind wesentlich länger haltbar als obergärige.
Dunkles Bier - alle Sorten
Dunkles Bier - Altbier
Farbe
Geschmack
Aroma
Alkohol
Gärung
Hellbraun bis dunkelbraun auch kupferrot
Malzig mit etwas leicht bitterem Nachgeschmack
Vielfältig nach Kaffee, Zimt Schokolade, Rosinen und Lakritz
4,5 bis 6 %
Obergärig
Dunkles Bier - Schwarzbier
Farbe
Geschmack
Aroma
Alkohol
Gärung
Sehr dunkel bis hin zu fast schwarz
Süßlich, nach Nüssen, malzig, Kaffeearomen, Röstnoten
Vielfältig mit malzigem Eindruck nach Kaffee und Schokolade
4,6 bis 5 %
Früher obergärig, heute nur noch untergärig
Dunkles Bier - Malzbier
Rauchbier
Farbe
Geschmack
Aroma
Alkohol
Gärung
Dunkelbraun, auch Farbe wie Bernstein
Rauchig, malzig und leicht nach Hopfen
Überwiegend rauchig
4,5 bis 6 %
Als eigentliches Märzen Bier untergärig
Guinness
Farbe
Geschmack
Aroma
Alkohol
Gärung
Dunkelrot wirkt im Glas aber schwarz
Kakaoartig, Kaffeeartig, ganz leichte süßliche Noten
Malzaroma, schokoladig, nach Zimt
3,8 % bis 9 %
Obergärig
Dunkles Bier - Stout
Farbe
Geschmack
Aroma
Alkohol
Gärung
Sehr schwarz, manchmal auch dunkelbraun
Schokolade und Kaffee
Malzaroma, Schokolade, auch karamellig fruchtig
4 bis 5 % – Stout Imperial bis 9 %
Obergärig
Dunkles Bier - Tradition und Geschichte
Der Ursprung des Schwarzbieres in Deutschland ist den Gebieten von Sachsen und Thüringen zuzuordnen. Allerdings mit einer Ausnahme; bereits um 1390 fand das Bier: Braunschweiger Mumme (ein dunkles Bier) eine urkundliche Erwähnung.
Das heute bekannte und geläufige Schwarzbier in Deutschland entstand in der Brauerei Köstritz im Jahr 1534. Diese Brauerei gibt es heute noch.
Was viele gar nicht wissen: Dunkles Bier ist der eigentliche Ursprung; alle hellen oder helleren Biere entstanden erst sehr viel später. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das dunkle Bier das Standardbier in Deutschland.
Dunkles Bier - Der Gerstensaft
In den deutschen Brauereien wird das heutige Bier mit sehr großer Mehrheit aus den Getreidesorten der Gerste hergestellt. Wie der Name es aber schon aussagt, ist das sehr beliebte Weizenbier natürlich auch aus Weizen hergestellt, zumindest aus mehr Weizen als aus Gerste.
Um ein Bier herzustellen, benötigt der Bierbrauer Malz. Grundlage für Malz sind Gerste oder Weizen. Die Getreidekörner werden zunächst in Wasser gelagert, damit sie sich vollsaugen können. Danach werden sie zum Keimen in Keimkästen verbracht, wo sie mittels Keimung Stärke bilden, die sich in Zucker umwandelt.
Bei dem dann folgenden Trocknungsprozess entscheidet der Bierbrauer mittels der Temperatur, ob helles oder dunkles Malz entsteht (und damit natürlich auch Dunkles Bier). Für helles Malz sind Temperaturen bis etwa 80 Grad Celsius nötig, für dunkles Malz aber schon mindestens 110 Grad Celsius. Diese Temperaturen finden wir auch beim Rösten von Erdnüssen oder auch Mandeln.
Hopfen und Malz
Außerdem wird natürlich auch Hopfen benötigt. Wir alle kennen den Spruch: Hopfen und Malz, Gott erhalts! Ohne Hopfen kein Bier. In der Nähe von München, in der Region Hollerdau, befindet sich das weltweit größte Anbaugebiet für Hopfen.
Die Hopfenpflanzen sind als Schlingpflanze den Hanfgewächsen zugehörig. Die für das Brauen notwendige Bierwürze wird aus den weiblichen Blütendolden gewonnen. Der Hopfen ist für zwei Eigenschaften jeden Bieres verantwortlich: Für eine leicht bittere Geschmacksnote des Bieres und für die Haltbarkeit.
Dunkles Bier - Craft Beer
Selbstverständlich gibt es auch bei der neuerlich sehr angesagten Methode der Craft Beer Herstellung dunkles Bier. Was ist eigentlich ein Craft Beer? Eine eindeutige Zuordnung oder gar eine Zertifizierungsmethode für Craft Beer gibt es nicht. So muss dann erst einmal die Wortbedeutung herhalten.
Was bedeutet eigentlich Craft. Eine korrekte Übersetzung würde man mit handwerklich oder kunstvoll am ehesten beschreiben. Haben wir es hier also mit einer Bierherstel-lungskunst oder einer handwerklichen Fertigkeit zu tun?
Im Prinzip ja, denn Brauer oder auch kleinere Brauereien, die nach dieser Methode das Bier brauen, arbeiten handwerklich traditionell und sorgsam. Die Braustätten erscheinen eher kleiner und „bescheidener“ als die großen weltweit bekannten und nicht so oft geliebten Brauereien.
Dabei handelt es sich oftmals um kleinere Brauereien, die teilweise seit Jahrhunderten Bier brauen. Dabei sind Gebäude, Sudkessel und andere notwendige Herstellungsgeräte wesentlich kleiner dimensioniert, als man das aus großen Brauereien her kennt.
Man experimentiert und ist bemüht, Kreativität in den handwerklichen Prozess der Bierherstellung mit einzubringen. Craft Beer Herstellung ist also eine grundsolide und traditionsreiche Herstellungsart von Bier.
Es ist eine Rückbesinnung auf traditionelle Handwerkskunst mit durchaus neuen und kreativen Ideen und Umsetzungen. Etwas, was wir alle in Bezug auf Nachhaltigkeit und Qualität sehr unterstützen sollten.
Laut Statista.com gab es im Jahr 2020 in Deutschland 901 Brauereien, die als Craft Beer Hersteller bis zu 1.000 Hektoliter Bier erzeugt haben. Danach gab es im Jahr 2021 in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 0,43 Millionen Personen, die ca. einmal pro Woche Craft Beer konsumierten.
Quelle: Genuss-Suche.de
1 Kommentar zu „Dunkles Bier – Dunkelbier – Malzbier – Schwarzbier???“
Seit wann ist Guinness ein eigener Bierstil?