Ist Mate Tee überhaupt ein Tee?
Mate Tee ist kein Tee im eigentlichen Sinne. Der Mate-Strauch ist eine Stechpalmenart und kommt im südlichen Südamerika vor. Der Mate-Strauch wird in Argentinien, West-Brasilien, Paraguay, Uruguay, Süd-Chile und im Süden Boliviens angebaut. In einigen dieser Länder ist Mate ein Nationalgetränk. Er kann bis zu 15 Meter hoch werden, weshalb oft auch vom Mate-Baum gesprochen wird. Mit dem uns bekannten Tee der asiatischen Anbaugebiete hat Mate also nichts gemein, ebensowenig wie zum Beispiel der südafrikanische Rooisbos-Tee.
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Mate Tee wird traditionell aus einer Kalebasse, der Mati, getrunken. Daher stammt dann deshalb auch der Name. Der Tee, oder besser gesagt das Aufguss-Getränk, wird aus geschnittenen trockenen Blättern des Mate-Strauchs aufgebrüht. Die Blätter enthalten unter anderem viel Koffein, weshalb diese Tee – Getränke auch belebend wirken. Die Blätter werden bis zu zwanzig Zentimeter lang und bis zu neun Zentimeter breit. Sie sind ledrig und haben einen stachligen Rand. In den Mate-Anbaugebieten werden die Sträucher kleiner gehalten, damit die Blätter besser geerntet werden können.
Herstellung von Mate Tee
Zwischen Mai und September werden die Blätter des Mate-Strauchs abgeschlagen und kurz über offenem Feuer hoch erhitzt. Das Erhitzen oder Rösten kennen wir auch vom Oolong Tee. Anschließend werden die Blätter zerkleinert oder auch pulverisiert. Durch eine weitere Erhitzung entsteht die geröstete Mate-Variante. Außerhalb Südamerikas wird Mate auf den Kanarischen Inseln, in Syrien und im Libanon getrunke. Das hat historische Gründe. Ausgewanderte arabische Rückkehrer brachten Mate mit in ihre Heimat. Dort etablierte sich das Getränk unter etwas anderem Namen. In Brasilien wird es Erva-Mate oder schlicht Erva genannt, im Arabischen und Spanischen Yerba oder Hierba.
Trinkhalm Bombilla
Den Tee gibt es pulverisiert auch in Teebeuteln und kann ganz normal aufgegossen aus einer Tasse getrunken werden. Traditionell gibt man die zerkleinerten Mate-Blätter aber in ein Gefäß. Dieses Gefäß ist der Matebecher. Dann gießt man mit Wasser auf und trinkt den Tee mit mit dem Bombilla. Das wiederum ist ein Trinkhalm aus Metall oder Holz. Die Bombillas haben am Ende meistens ein kleines Sieb, damit keine Blätter- oder Teilchen von Kräutern in den Mund geraten.
Wer den Tee aus den Blättern des Matestrauchs nicht kennt, sollte ihn unbedingt einmal ausprobieren. Mate ist trendy. Es gibt mittlerweile auch bei uns unzählige Getränke, die Mate beinhalten. Aber die klassische Art Mate zu trinken, ist immer noch in Form von Tee als Aufguss-Getränk.
Wie gesund ist Mate Tee?
Mate ist ein Muntermacher und er ist gesund. Die Mate-Blätter enthalten nicht nur Koffein, sondern auch viele Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe. Mate wirkt anregend auf das zentrale Nervensystem und erhöht die Kraft und die Frequenz des Herzschlags. Um geistige oder körperliche Ermüdungserscheinungen kurzfristig zu lindern, ist Mate also genau richtig.
Außerdem beinhalten die Mate-Blätter harntreibende Wirkstoffe. Diese werden dann zur Entgiftung bei einer speziellen Durchspülungstherapie eingesetzt. Bei leichten Harnwegsbeschwerden werden sie gezielt genutzt. Das sind die beiden großen Wirkbereiche der Mate-Blätter, die auch in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen sind. In der südamerikanischen Volksmedizin werden Mate noch viele weitere heilende Kräfte zugeschrieben, die aber wissenschaftlich nicht belegt sind.
Was bewirkt dieser Tee?
Eingenommen wird Mate fast ausschließlich in Tee-Form als Aufguss-Getränk. Ein bis zwei Teelöffel der Mate-Blätter werden mit 150 Milliliter heißem Wasser übergossen. Der Aufguss muss abgedeckt drei bis zehn Minuten ziehen. Je kürzer das Ziehen, desto stärker die anregende Wirkung. Deswegen ist es nicht so sinnvoll, vor dem Schlafengehen noch einen Mate Tee zu trinken. Es erklärt aber, weswegen Mate heutzutage häufig in Energy Drinks zu finden ist.
Sehr hoher Koffeingehalt
Der Tee ist bekömmlich, wenn man nicht zu viel davon trinkt. Denn durch das Koffein können sich Unruhe und auch Magenschmerzen entwickeln. Die Koffein-Konzentration ist höher als bei Kaffee oder Cola. Sie wirkt bei gleichzeitiger Einnahme von Beruhigungsmitteln kontraproduktiv. Um Nebenwirkungen auszuschließen, sollte man ihn nicht zu hoch konzentriert trinken.
Außerdem entstehen durch das Räuchern und Trocknen der Mate-Blätter über dem offenen Feuer sogenannte Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese sind leider krebserregend. Allerdings gibt es auch Anzeichen dafür, dass Mate speziell Darmkrebszellen abtöten kann.
Welche Mate-Tee-Varianten gibt es?
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen grünem, fermentiertem Mate, Taragin genannt, und dem geröstetem, unfermentiertem Mate, dem sogenannten Mate real. Bei dem Tereré handelt es sich um eine spezielle Form von diesem Tee, die mit kaltem Wasser zubereitet wird.
Die Mate-Blätter für die geröstete bzw. geräucherte Tee-Variante werden nach der Ernte einige Sekunden dem offenem Feuer ausgesetzt. Dadurch wird die Oxidation des Tees unterbrochen. Dafür werden die Blüten, Triebe, Blätter und die Stängel in Drahttrommeln über dem offenen Feuer gedreht. Dabei werden nun in den Blättern die Enzyme zerstört und die Fermentation wird gestoppt. Die Blätter werden anschließend getrocknet und dann zerkleinert. Die grünen Mate-Blätter, die nicht über dem Feuer landen, trockenen ausschließlich mit heißer Luft.
Wie schmeckt Mate Tee?
Es gibt Menschen, die den Mate als etwas erdiges beschreiben. Das Mate-Aufgussgetränk schmeckt, nachdem man sich daran gewöhnt hat, sehr natürlich und leicht. Der Tee wird normalerweise nicht heiß, sondern entweder leicht abgekühlt oder eiskalt getrunken. Dadurch kommt der leicht bittere Geschmack nicht so sehr zur Geltung. Mate Tee darf aber auch mit Zucker oder Zitronen Sirup gesüßt werden. Es gibt auch Teeexperten, die den Mate Tee mit Wildkräutern oder wenigen getrockneten Obstanteilen (Heidelbeeren Datteln, oder Cranberries)mischen. Das soll ein ganz besonderer Geschmack sein.
Den Tee gibt es auch geräuchert mit einem etwas herberen Aroma. Im Sommer kann man aus Mate auch Eistee herstellen. Einfach abkühlen lassen, mit Eiswürfeln und Zitrone servieren, fertig. Es gibt eine Mate-Tee-Variante, Tereré genannt, die direkt mit Eiswasser aufgegossen werden kann. Der Tee lässt sich auch mit einem Schuss (Ingwer) Fruchtsaft oder einem Stück Schokolade wunderbar aromatisieren. Die Klassiker sind natürlich Zitronen und Limetten, aber auch Orangen und Zimt. Allerdings bietet sich dazu eher der lose Tee an, nicht so sehr die Teebeutel.
Die perfekte Temperatur
Die grünen, also nicht geräucherten Mate-Blätter können ein zweites Mal aufgebrüht werden. Der erste Aufguss ist meistens recht intensiv und hat häufig eine leicht bittere Note. Wer das nicht mag, kann den ersten Aufguss einfach weggießen und dann den zweiten trinken. Dieser ist dann deutlich weniger herb ist. Am besten lässt man das Wasser nach dem Kochen ein oder zwei Minuten abkühlen. Dann ist es nicht mehr 100, sondern nur noch 70 bis 80 Grad heiß. Das ist die perfekte Temperatur zum Aufbrühen des losen Mate Tees. Grüner Mate kann immer mehrfach aufgegossen werden. Wichtig ist lediglich, dass das Wasser nicht mehr kochend, sondern etwas leicht abgekühlt ist, wenn es in den Becher gegossen wird. Für das Aroma des Tees ist diese Kleinigkeit entscheidend! Wir kennen es auch vom Wein; eine zu kühle Temperatur kann für den Geschmack sehr entscheidend sein.
Was beinhaltet ein Mate-Tee-Set
Mit einem Mate-Set bekommt man alles zur Hand, was man braucht, um diesen Tee aufzugießen. Ein Set bietet den Mate in Form kleiner getrockneter Blätterteile. Dazu gibt es einen Becher. Schön ist ein Kürbisbecher, also ein aus einem getrockneten Kürbis geschnittene Kalebasse.Die Bombilla aus Metall oder Holz zum Trinken darf natürlich in so einem Set nicht fehlen. Die Becher sind normalerweise rundbauchig mit einer etwas schmaleren Öffnung.Hier gehört dann der Trinkhalm, also die Bombilla hinein.
Die Mate-Blätter schwimmen auf, nachdem das heiße Wasser in den Becher gegossen wurde. Deswegen trinkt man Mate Tee klassisch am besten mit einer Bombilla. Der Trinkhalm dringt durch die Schicht der in der Folge aufschwimmenden Blätterteilchen nach unten hindurch in den Becher hinein. Man trinkt dann durch den Halm den Tee ohne Blattbestandteile von unten her. Ohne Halm hätte man wirklich Schwierigkeiten, den Mate Tee so einfach genießen zu können.
Anders ist das allerdings, wenn man Teebeutel verwendet. Die werden wieder aus dem Becher entfernt, sodass man den Tee ganz normal ohne Halm trinken kann. Das geht selbstverständlich auch, ist aber deutlich weniger authentisch.
Wer Mate ohne Bombilla ganz normal aus der Tasse trinken möchte, kann das auch ohne Teebeutel tun. Man gibt den losen Tee einfach in ein Sieb und übergießt ihn mit Wasser. Nach drei oder vier Minuten nimmt man das Sieb aus der Tasse, sodass darin keine Teilchen herumschwimmen und ein Trinkhalm also gar nicht notwendig ist.
Quelle: Genuss-Suche.de