Karpfen - nicht nur an Weihnachten ein Genuss

Karpfen

Für viele Menschen gehört der Karpfen auch heute noch zu einem traditionellen Weihnachtsessen. Allerdings ist es viel zu schade, den Süßwasserfisch nur einmal im Jahr auf den Teller zu bringen, da er besonders vielseitig einsetzbar und auch für Anfänger einfach in der Zubereitung ist.

Inhaltsverzeichnis

Was zeichnet einen Karpfen aus?

Auf den ersten Blick erinnert er an einen gefährlichen Raubfisch. Dies ist darauf zurückzuführen, dass dieser Süßwasserfisch sogenannte Schlundzähne hat. Diese sind in drei Reihen in seinem Maul angeordnet und wirken zunächst sehr bedrohlich. Allerdings nutzt der Karpfen seine Zähne in der Realität nur dazu seine Nahrung zu zermahlen.

Rein optisch ist dieser Fisch kein Highlight: Er hat einen sehr kräftigen und walzenförmigen Körper und sieht dabei wenig elegant aus. Zudem hat der Karpfen um sein Maul verteilt vier fleischige Fäden, welche wie eine Art Bart aussehen. Ansonsten zählt er zu den größeren Fischen. Wenn man ihn in Ruhe fressen lässt, kann er eine Länge von bis zu 50 Zentimetern und ein stolzes Gewicht von bis zu 2 Kilogramm erreichen.

Was gibt es für Karpfenarten?

Wie bei vielen anderen Fischsorten auch, gibt es ebenso beim Karpfen unterschiedliche Arten. Zu den typischen Zuchtarten hierzulande gehören Spiegel- und der Lederkarpfen. Ersterer zeichnet sich dadurch aus, dass er nur noch drei Schuppenreihen hat. Dem gegenüber steht der Lederkarpfen, der nahezu gar keine Schuppen mehr besitzt; er wird auch häufig unter dem Namen Nachtkarpfen gehandelt.

Aus dieser Charakteristik leitet sich der Name Schuppenkarpfen ab, mit dem die wildlebenden Arten betitelt werden. In der Natur ist die Haut der Fische nämlich gänzlich mit Schuppen übersät.

Als besondere Art ist in diesem Zusammenhang der chinesischen Marmorkarpfen zu nennen. Dieser gilt nicht nur im asiatischen Raum als absolute Delikatesse. Zwar wird diese Art mittlerweile in Europa gezüchtet, ist aber hier zu Lande dennoch sehr selten und extrem kostspielig. Erkennen kann man ihn an den besonders tiefliegenden Augen und einer schimmernden, glatten und silbernen Haut. Hierbei gilt es allerdings auf die Verwechslungsgefahr mit dem europäischen Silberkarpfen zu achten. Dieser hat nämlich auch eine silberne Haut, trägt aber – anders als der Marmorkarpfen – viele kleine Schuppen auf seiner Haut.

Karpfen

Wie gefährlich sind Karpfen?

Wie bereits angedeutet ist dieser Fisch nicht so gefährlich wie er auf den ersten Blick aussieht. Seine massiven Zähne nutzt er lediglich um die Nahrung zu zermahlen. Gegensätzlich zu seinem Ruf ist er tatsächlich ein sehr harmloser und gutmütiger Fisch.

In der Realität wird er so eher zum Opfer von anderen Raubfischen, als dass er selber als Gefahr einzustufen ist. Beispielsweise steht der Karpfen auf der Speisekarte des Hechtes. Auch für uns Menschen stellt er überhaupt keine Bedrohung dar. Der Fisch mag es gemütlich, wird am liebsten in Ruhe gelassen und verzichtet demnach auch auf lange Beutezüge.

Warum schmeckt Karpfen modrig?

Ein häufig verbreiteter Irrglaube besteht darin, dass ein modriger Geschmack bei diesen Fischen nur bei älteren Tieren aufkommt. Andere Vermutungen bestehen darin, dass der modrige Geschmack auf zu lange Lagerung beziehungsweise einen verdorbenen Fisch zurückzuführen ist.

Tatsächlich weist dieser muffige Geschmack aber auf Blaualgen hin. Die durch die Algen verursachte Geschmacksveränderung ist zwar aus gesundheitlichen Gründen unbedenklich aber schränkt das Geschmackserlebnis stark ein. Dem moosartigen Geschmack kann durch die richtige Lagerung nach dem Abfischen entgegengewirkt werden. Wenn der Karpfen nach dem Fischen ausreichend lange in klarem und sauberem Wasser gehalten wird, verschwindet der modrige Geschmack.

Ist man sich selber nicht sicher, ob der Fisch ausreichend lange in sauberem Wasser gehalten wurde, kann man weitere Tipps befolgen: Um einem möglichen muffigen Geschmack entgegenzuwirken, kann man beispielsweise die weiße Bauchhaut abziehen oder diese wahlweise großzügig mit Salz, Pfeffer oder Zitronenpfeffer einreiben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in der Bauchhaut Aromastoffe aus dem Darm stecken, die erst während des Garprozesses in das Fleischfleisch einziehen. Durch eine entsprechende Behandlung vor dem Erhitzen, kann man also einfach den modrigen Geschmack umgehen.

Was frisst ein Karpfen am liebsten?

Solange die Karpfen noch sehr klein und jung sind, ernähren sie sich hauptsächlich von Zooplankton. Wenn sie größer werden, ernähren sie sich primär von verschiedenen kleineren Lebewesen. Dazu gehören insbesondere Insektenlarven, Maden und Raupen. Im Speziellen gehören die Larven von Mücken vor allem in den wärmeren Monaten zu einer der Hauptnahrungsquellen für Karpfen. Insgesamt ernährt er sich entweder von kleinen Tieren, die am Boden eines Gewässers leben, oder von denjenigen die von den Bäumen oder vom Ufer aus ins Wasser fallen.

Außerdem konnte auch vermehrt beobachten werden, dass sich Karpfen von kleineren Krebsen ernähren. So lange diese eine Größe von circa 6 Zentimetern nicht überschreiten, kann der Karpfen auch Krebse mit seinen Zähnen zermahlen.

Karpfen

Wie bereitet man einen Karpfen zu?

Zunächst sollte man sich beim Fischhändler dafür entscheiden, ob man ihn im Ganzen oder als Filet kaufen möchte. Wie auch bei anderen Fischen eignet sich für Kochanfänger die Zubereitung eines Filets besser als die eines ganzen Fisches. Mit ein wenig Übung kann man sich aber auch problemlos an einen ganzen Karpfen wagen.

Zudem sollte man darauf achten, dass der Karpfen im Anschluss an den Einkauf möglichst schnell zubereitet wird, da er leicht verderblich ist. Aus diesem Grund wird die Lagerung im Kühlschrank für maximal einen Tag empfohlen. In diesem Zusammenhang sollte der Fisch am besten von der Folie oder dem Papier befreit werden und auf einen Glas- oder Porzellanteller in den Kühlschrank gestellt werden.

Auch wenn man sich beim Fischhändler für einen ganzen Karpfen entscheidet, ist dieser im Regelfall bereits ausgenommen und von Schuppen befreit. Somit muss der Fisch vor der eigentlichen Zubereitung nur noch kurz unter fließendem Wasser abgespült und anschließend vorsichtig mit Küchenpapier abgetrocknet werden.

Im Hinblick auf die eigentliche Zubereitung kann man diesen Fisch unglaublich vielseitig einsetzen. Durch sein relativ festes Fleisch eignet er sich nicht nur zum dünsten und pochieren; alkoholfreier Wein eignet sich übrigens hervorragend, um Karpfen oder Steinbeißer zu dünsten. Man kann ihn stattdessen auch problemlos in der Pfanne oder auf dem Grill zubereiten. Zudem sorgt der verhältnismäßig hohe Fettanteil von knapp 5 Gramm pro 100 Gramm dafür, dass der Fisch während des Garens nicht so schnell trocken wird.

Fazit

Damit ist nun geklärt, dass es sich bei dem Karpfen in Wahrheit um ein sehr friedliches Tier handelt. Da auch Tipps gegen den modrigen Geschmack gefunden wurden, gibt es keine Einwände mehr ihn endlich mal auf den Teller zu bringen. Der vielseitige Fisch eignet sich für alle Fischfans und ist ein wahrer Genuss.

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