Was macht den Oolong Tee so besonders?
Um den chinesischen Oolong Tee Tee ranken sich Sagen und Mythen; gesicherte Erkenntnis ist wohl, dass ein Tee Bauer nach Auslegen seiner Teeblätter viele Stunden später erst wieder an den Ort der Ernte zurückkehrte. Natürlich waren die Teeblätter in der Sonne getrocknet und dabei erheblich dunkel geworden.
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Trotzdem goss der Tee Bauer die Teeblätter auf und erlebte danach eine große Überraschung. Der Tee hatte aufgrund der teilweisen Oxidation (halbfermentiert) einen köstlichen Geschmack entwickelt. Damit war der Oolong Tee geboren.
Der Oolong Tee verdankt seinen Namen dem chinesischen Namen für Schlange (Long). Im längst getrockneten Zustand weist er längliche gewundene Strukturen auf. Die Anbaugebiete von Oolong Tee liegen inzwischen nicht nur in China und Taiwan sondern auch in Indien und Malaysia. Übrigens sind die beiden größten Tee Produzenten der Welt die gleichen, die auch am meisten Reis produzieren, nämlich China und Indien.
Etwa zu Anfang des 17. Jahrhunderts gelangte der Tee aus China nach Taiwan. Der Tee gedeiht bis in Höhen von 2.000 bis 2.500 Metern.
Tee Pflanze Oolong
Für die Herstellung von Oolong Tee wird in der Regel eine Variante der Camelia Sinensis verwendet. Diese Teepflanzen haben die größten Blätter. Weißer Tee und Mate Tee haben deutlich kleinere Blätter. Es wird eine Kulturvielfalt von ca. 22 verschiedenen Arten der Oolong Pflanze verwendet, u.a. Anxi, Fujian Chao Zhou,Wuyi und andere Gebiete in Süd-West China.
Oolong in Taiwa
Neben vielen traditionellen Anbaugebieten in Taiwan wächst in 2.300m Höhe auf den oft nebligen und sehr oft nebelbedeckten Berghängen Li Shans dieser herausragende Tee. Die qualitativ besten Tees aus Taiwan sind hier zu finden. Aufgrund der besonderen Lage wachsen hier fast ausschließlich die ursprünglichsten Teepflanzen wie z.B. Qingxin Oolong.
Diese Qualität kann den hohen klimatischen Anforderungen am allerbesten standhalten. Qingxin genießt als die beste Qualität den Vorzug der internationalen Teekenner und Teeeinkäufer. Diese Teesorte ist auch bekannt als Formosa Oolong.
Oolong Tee ist nur halb oxidiert
Der Oolong ist also nur teilweise oxidiert, darum halbfermentiert. Schwarzer Tee ist dagegen voll oxidiert. Der grüne Tee ist gar nicht oxidiert. Eine besondere Eigenschaft vom Oolong ist, dass er mehrmals aufgegossen werden kann. Eigentlich muss er das sogar, damit er seine Aromen entfalten kann. Damit ist dieser Tee unter den Getränken eine Besonderheit.
Wie schmeckt der Oolong Tee
Grüner Tee und Schwarzer Tee haben jeweils einen eigenen Geschmack. Der Oolong Tee liegt vom Geschmack her zwischen dem schwarzen und dem grünen Tee und schmeckt fruchtig bis malzig oder würzig. Das liegt natürlich auch mit daran, wie man diesen Tee verfeinert; etwa milt Milch, Zucker oder Zitrone.
Um Oolong Tee herzustellen werden die geernteten Teeblätter in einem Behälter, meist sind das Weidenkörbe, gesammelt. Danach werden sie dann der Sonne ausgesetzt. Sie lagern dort eine ganz bestimmte Zeit; allerdings auch deutlich weniger Zeit als beispielsweise die schwarzen Teeblätter.
Die Oxidation
Die aus den Teeblättern austretenden Säfte reagieren zwangsläufig mit der Luft und der Oxidationsprozess beginnt. Um diesen Fermentationsprozess zu beenden werden, die Teeblätter in speziellen Behältern auf etwa 65 Grad Celsius erhitzt. Oxidation/Fermentation kennen wir auch vom Fisch, etwa vom „Stinkefisch“ aus Schweden, einer ganz besonderen Delikatesse.
Da diese Herstellungsverfahren sehr umfangreich und aufwendig sind, erklärt sich insofern auch der höhere Preis gegenüber beispielsweise dem schwarzen Tee.
Oolong Tee als Heilmittel
Wie gesund ist Oolong Tee? Dem Oolong Tee werden inzwischen von Medizinern und Wissenschaftlern heilende Wirkungen zugeschrieben. Sie beziehen sich insbesondere auf Herz- Kreislauf Beschwerden und sollen auch die Fettleibigkeit reduzieren.
Das liegt an dem erhöhten Anteil der Catechinen. Catechine sind Hauptbestandteile der Gerbsäure. Zahlreiche asiatische Studien haben belegt, dass bei ständigem Konsum von Oolong Tee eine Reduktion des sogenannten Viszeralfettes deutlich erkennbar wurde. Bereits in einem Zeitraum von 3-4 Monaten zeigte sich diese Wirkung. Das Viszeralfett ist das Fett, welches wir als dicken Bauch kennen.
Catechin gehört als ein sekundärer Pflanzenstoff als Untergruppe der Flavonoide zu den Flavanolen. Die sekundären Pflanzenstoffe sind allgemein als bioaktive Substanzen mit potenziell gesundheitsfördernder Wirkung bekannt und anerkannt.
Catechine machen in schwarzem Tee rd. 10 % des Teetrockengewichts aus. Im grünen und dem Oolong Tee sind es etwa 25 bis 40 Prozent des Trockengewichtes. Die Catechine sind neben dem Oolong-Tee auch in Weißtee, in Wein, in Gemüse und, über den Umweg Kakao, sogar in Schokolade sowie in verschiedenen Obstarten zu finden. Dazu gehören Erdbeeren und vom Superfood die Heidelbeeren!
Zubereitung
Im Gegensatz zu grünem Tee werden für den Oolong Tee vornehmlich die größten Blätter verwendet. Daher erfolgt die Die Ernte auch ausschließlich per Handarbeit. Die Verwendung der größeren Teeblätter bewirkt geschmackliche Vorteile hinsichtlich der mineralischen Reflektion. Auch die Röstung des Tees spielt eine wesentliche Rolle und hat Einfluss auf die Zubereitung vom Oolong. Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob eine Röstung im elektrischen Heizofen erfolgt, oder traditionell per Holzkohle! Die Zubereitung von Oolong Tee sollte unbedingt nach traditioneller Art der Teezubereitung erfolgen; so wie es seit Jahrhunderten in China und später auch in Taiwan zelebriert wird.
Zunächst werden etwa 5 bis 8 Gramm Tee mit etwas heißem Wasser übergossen (ca. 120 bis 150 ml) und nur kurz (15 bis 20 Sekunden) ziehen gelassen. Aufgrund dieser Zeitmethode kann der Oolong Tee etwa 5- bis 8-mal aufgegossen werden: Bei dieser Zubereitungsmethode ist das häufige Aufgießen ein unbedingtes Muss!
Ein Oolong Tee sollte niemals in ein Teeei oder in einen Teebeutel oder Ähnliches gestopft werden. In jedem Fall ist es wichtig, dass sich die Teeblätter frei entfalten können.
Eine hohe Temperatur von 90 bis 100 Grad Celsius für den Aufguss ist aufgrund der bereits teilweise erfolgten Oxidierung der Teeblätter erforderlich. Die Polyphenole, die ja den Geschmack wesentlich bestimmen, werden so herausgelöst.
Oolong Tee zum Räuchern.
Das Räuchern mit Tee wird immer beliebter und kann auch vielfach selbst vorgenommen werden. Dabei sind Fische, wie Forelle, Lachs oder Saibling mit Oolong Tee geräuchert, ein ganz neuer Trend. Aber auch Fleisch kann mit dem Tee geräuchert werden. Einfach mal ausprobieren.Diverse Anleitungen für das Räuchern mit Tee gibt es im Internet.
Ein Wort noch zum Teewasser
Dier Basis für einen guten Tee ist immer auch ein gutes Wasser. Heute ist ein Tee ja schnell zubereitet: Teebeutel in die Tasse, heißes Wasser, ein wenig abwarten und dann geht der Genuss los.
Aber halt; möchte man seinen Tee genießen oder zelebrieren, dann ist auch das zu verwendende Wasser ein großer Faktor zum Genuss. In Deutschland haben wir zum Teil extrem harte Wassergrade und mit einem zu harten Wasser kann man den besten Tee ruinieren.
Das wussten natürlich auch die großen Teemeister aus den Herrscherdynastien in China. Damals ging man davon aus, dass die Qualität eines Teegenusses nur zu etwa 20% vom verwendeten Tee und zu 80% vom verwendeten Wasser abhing.
Das richtige Wasser für den Oolong Tee
In den traditionellen Ländern mit hohem Teeverbrauch wie China und Japan wird auf das geeignete Wasser großen Wert gelegt.
In Japan beispielsweise benutzt man das sogenannte Meisui (Namens-Wasser) aus einem eigens dafür so kreierten Gefäß. Das genaue Geheimnis dieser Zubereitung ist nicht ganz geklärt; allerdings soll nach den Erfordernissen für einen guten Tee ausschließlich kalkarmes und weiches Wasser Verwendung finden.
In diesem Zusammenhang wird Leitungswasser auf jeden Fall ausgiebig gefiltert. Will man daher Mineralwasser nutzen, so muss man sich auch dort sehrt gut informiere. Mineralwasser ist in der Regel sehr reich an Kalzium und Hydrogenkarbonat. Wird dann diese Wasser erhitzt, zerfällt Hydrogenkarbonat und Kohlendioxid wird frei.
Die Verwendung von Mineralwasser für die Zubereitung von Tee kann kann aus diesem Grunde von den echten Teekennern nicht empfohlen werden.
Wer mit Mineralwasser Tee zubereiten will, sollte daher ein Wasser ohne Kohlensäure und zudem mit einem niedrigen Kalzium-/ Magnesium- und Hydrogenkarbonatgehalt verwenden.
Quelle: Genuss-Suche.de