Ackersenföl
Die ursprüngliche Heimat der Pflanze Ackersenf waren die wärmeren Gefilde Europas, speziell Italien und Griechenland. Von dort aus brachten die Araber die Pflanze auch bis nach Spanien. Nach Deutschland, Benelux und England gelangte die Pflanze Mitte des 17. Jahrhunderts. Sogar in den russischen Steppen wurde im 19. Jahrhundert der Ackersenf angebaut. Ackersenföl ist dagegen noch nicht so alt.
Inhaltsverzeichnis:
Geografische Verbreitung der Ackersenfpflanze
Ihre weltweite Bedeutung erlange die Ackersenfpflanze aber erst nach dem 2. Weltkrieg. Der Ackersenf gelangte nach Amerika beherbergt dort heutzutage die größten Anbaugebiete weltweit. Kalifornien, Ontario und Montana sind die Schwergewichte im Anbau in Amerika. Inzwischen wird die Pflanze aber auch in Frankreich, Ungarn und in Dänemark angebaut. Auch in Asien und Nordafrika ist sie inzwischen heimisch und wird dort zu Ackersenföl verarbeitet
Ackersenfpflanze
Bei der Ackersenfpflanze handelt es sich um grüne bis zuweilen violette einjährige Pflanze. Sie ist als wilder Senf schon sehr lange bekannt. Sie wird etwa 40 bis 65 Zentimeter groß und verfügt über borstige, behaarte Blätter. Die Blütenstiele sind doldenartig ausgebildet.
Die eigentliche Frucht, aus der schließlich auch das Ackersenföl gewonnen wird, ist eine Schote mit einer Länge von bis zu 5 cm und einer Dicke bis zu 3,5 Millimeter. Die Blütezeit der Pflanze beginnt im Mai und endet im Juli. Die Aussaat beginnt bereits im Frühjahr, da der Ackersenf nicht frostempfindlich ist.
Die Pflanze gedeiht gut auf sonnigem, lehmigem und sandigem Boden. Aber auch auf wesentlich nährstoffreicheren Böden lebt sie gern und dankt das mit einem größeren Ertrag.
Gewinnung von Ackersenföl
Zur Gewinnung des Öles wird ein Gemisch aus zermahlenen Samen und Wasser hergestellt. Anschließend wird dieses Gemisch destilliert, danach kalt gepresst. Etwa 10 bis 13 Samen befinden sich in einer Art Doppelkammer der Ackersenfpflanze.
Das ist keine große Ausbeute und erklärt schließlich auch den hohen Preis. 100 Gramm dieses Samens können daher schon mal 30 bis 40 Euro kosten. Das macht dieses Öl zu einem der nicht ganz billigen Speiseöle.
Inhaltsstoffe, Farbe, Geruch und Geschmack
Das Ackersenföl enthält viel Vitamin C und viele Provitamine; außerdem verschiedene Mineralstoffe und Senfglykoside. Es ist fast farblos bis hellgelb und hat einen sehr milden wohltuenden Geruch. Der Geschmack ist nussartig und senftypisch scharf. Allerdings ist er nicht so scharf, wie z.B. der Geschmack vom Dijon-Senf.
Senfölglykoside
Diese Glykoside findet man vornehmlich in Kresse und in Senf (Senföl). Auch im Meerrettich sind sie vertreten. Allgemein regen Glykoside die Durchblutung an; außerdem wirken sie antibakteriell.
Fette- Fettsäuren Ackersenföl – in %
Eicosensäure: 12 – 20 % Erucasäure: 5 – 40 % Linolsäure 12 – 25 % Linolensäure: 8 – 18 % Ölsäure: 8 – 40 %
Verwendung von Ackersenföl
Dieses Öl wird sowohl in der Medizin und der Kosmetik als auch in der Küche verwendet.
In der Medizin kennen wir die Verwendung von Ackersenföl gegen Arthritis, Gicht und bei rheumatischen Beschwerden. Weiterhin gibt es spezielle Senfpflaster bei Herzschmerzen und Angina Pectoris.
In geringen Mengen kann Ackersenföl die Verdauung anregen und kann auch bei Appetitlosigkeit verwendet werden. Eine hautirritierende Wirkung hat eine fördernde Durchblutung und eine Hauterwärmung zur Folge. Dadurch wird eine eingeschränkte Beweglichkeit deutlich gelindert und auch Schmerzen lassen nach. Das Ackersenföl kommt in der Kosmetik of als Basis für diverse Seiten und Seifenlotionen zum Einsatz.
Verwendung in der Küche
In der indischen Küche gilt das Öl als unverzichtbares Gewürz von diversen Speisen.
In der europäischen Küche ist der Ackersenf traditionell sehr beliebt. Schon von alters her mischte man die Samen des Ackersenfes gern mit den Samen des weißen Senfs.
Auch die Blätter dienten früher schon in kleingehackter Form als edles Gewürz. Aber nicht nur die Blätter, sondern auch die Blütenknospen sind essbar und sehr lecker. Man bereitet sie ähnlich zu, wie den beliebten Brokkoli.
Letztlich kann man den Samen vom Ackersenf auch keimen lassen und genießt dann die Sprossen ganz frisch. Ein tolles Geschmackserlebnis.
Fazit:
Ein nicht ganz so bekanntes Öl in der Gruppe der Öle für die Küche liefert uns eine gesunde und heilende Variante sowie eine neue bezaubernde Gaumenfreude.
Quelle: Genuss-Suche.de