Kirschkernöl

Kirschkernöl

Das man aus Kirschen nicht nur Kirschsaft oder Kirschlikör oder die verschiedensten Konfitüren herstellt, sondern auch ein sehr delikates und gesundes Kirschkernöl, ist allgemein nicht bekannt.

Inhaltsverzeichnis:

Von allen Ölen, die wir normalerweise in der Küche finden, ist wohl das Kirschkernöl mit am seltensten. Meist finden wir Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl oder auch Leinöl. Allerdings sind zunehmend auch „Exoten“ wie Bucheckernöl, Sanddornöl, Acajuöl und Hanfsamenöl in vielen Küchen zu finden.

Das liegt an den gesunden Eigenschaften der Öle und an den tollen Geschmackserlebnissen, die solche Öle zu bieten haben. Auch die vielen Verwendungsmöglichkeiten der Öle machen sie immer beliebter.

Die Kirschpflanze

Der Kirschbaum mit dem lateinischen Namen Prunus Avium gehört zu den Rosengewächsen (lat. Rosecae). Es gibt ihn als Kulturpflanze und als wildwachsende Version. Der Baum liefert die wunderbaren Kirschen als Süß- oder Sauerkirsche und später das delikate Kirschkernöl.

Der aus Persien stammende Kirschbaum wird 12 bis 20 Meter hoch und kann, je nach Art, bis zu 90 Jahre alt werden. Süßkirschbäume sind die älterwerdenden Bäume. Die Sauerkirschbäume kommen nur auf 30 bis 50 Jahre.

Die Kirschbäume sind in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Sie bevorzugen einen halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen, nicht zu festen Boden, wie wir es auch vom Macadamiabaum, der das tolle Macadamianussöl liefert, kennen. Die Blütezeit der Bäume reicht von Ende März bis Anfang Mai.

An einem einzigen Baum können bis zu 1 Millionen Blüten vorkommen. Nicht umsonst gibt es daher in der Blütezeit viele Kulturen, die die Kirschblüte ausgiebig feiern (Kirschblütenfest in Japan).

Die Früchte

Je Baum kann der Ertrag bei der Ernte bis zu 100 Kilogramm ausmachen. Sehr große und alte Bäume haben auch schon Ernteergebnisse bis zu 300 Kilogramm ergeben.

Die Süßkirschen werden natürlich sehr gern gegessen und zu Saft, Marmelade oder zu Kirschlikör verarbeitet. Die Sauerkirschen werden überwiegend verarbeitet und zwar zu Grütze, zu Likör- oder Dessertwein oder auch als Kuchenbelag verwendet.

Kirschkernöl

Kirschkernöl - Gewinnung

Die Ölgewinnung des Kirschkernöls erfolgt sowohl aus Süßkirschen als auch aus Sauerkirschen. Dazu werden jeweils die Kerne – diese waren früher tatsächlich ausschließlich Abfall! – geknackt. Dann wird der Samen, der natürlich sehr ölhaltig ist, entnommen und gepresst.

Das Pressverfahren geschieht mittels vorsichtiger Kaltpressung. Anteile oder Reste von möglicher Blausäure werden mittels besonderer Techniken eliminiert. Damit ist das Kirschkernöl natürlich auch ein natives Öl.

Geruch - Farbe - Geschmack

Der Geruch vom Kirschkernöl wird mit Bittermandeln in Verbindung gebracht. Die Farbe des Öles wird mit hellgelb bis mittelgelb mit sattem Ton beschrieben. Der Geschmack erinnert an Mandelkerne und an Mandeln allgemein.

Obwohl die Geschmäcker und Wahrnehmungen sehr unterschiedlich sein können, werden Geruch, Farbe und Geschmack insgesamt übereinstimmend als interessant und sehr angenehm empfunden.

Kirschkernöl - Verwendung

In Ernährung und Küche entspricht das Öl mit seinen bis zu vierfach ungesättigten Fettsäuren, den Vitaminen E und Vitamin A sowie diversen Mineralstoffen und Proteinen einem sehr hohen Anspruch an eine gesunde Ernährung.

Das angenehm geschmackvolle Marzipanaroma des Kirschkernöls eignet sich natürlich ganz hervorragend zu Süßspeisen, Desserts, Zimt und Zucker, zu Eis, Gebäck und Saucen.

Auch für Suppen, Eintöpfe, Salate und zu Käse wird es gern verwendet. Durch die intensive Geschmacksnote sollte das Öl allerdings sparsam verwendet werden; es reichen oftmals bereits einige Tropfen, um den Gerichten unvergleichliche neue Erlebnisse im Bereich des Geschmacks zu verleihen. Das kennen wir übrigens auch vom Trüffelöl, Mariendistelöl und vom Zedernussöl.

Durch die Erhitzbarkeit von bis zu 120 Grad Celsius ist das Öl sowohl in der kalten Küche als auch zum Erhitzen ideal einsetzbar.

In Medizin und Kosmetik findet das Kirschkernöl eine vielfältige Verwendung. Die antioxidative Wirkung ist bekannt und die ungesättigten Fettsäuren bewirken einen günstigen Hautpflegeeffekt. Das gut verträgliche Öl zieht schnell in die Haut ein und duftet dazu noch sehr angenehm.

Deshalb findet es auch als Massageöl und als gut verträgliches Pflegeöl für diverse Verstauchungen und Prellungen Anwendung.

Haltbarkeit

Das Kirschkernöl ist bei entsprechender Lagerung ca. 12 Monate haltbar. Das bedingt aber eine dunkle und kühle Lagerung (Kühlschrank oder kalter Keller). Angebrochene Flaschen Kirschkernöl sollten innerhalb von 6 bis 9 Monaten aufgebraucht werden und natürlich ebenfalls dunkel und kühl gelagert werden.

Hauptinhaltsstoffe

Mineralstoffe per 100 g

Quelle: Genuss-Suche.de

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