Balanitesöl
Das delikate Balanitesöl stammt aus dem Samen der Wüstendattel, auch unter dem Namen Zachunbaum bekannt. Die Pflanze gehört als Zygohyllaceae zu der Familie der Jochblattgewächse und hat den botanischen Namen Balanitis Aegyptiaca.
IInhaltsverzeichnis:
Erwähnung fand der Zachunbaum bereits zu Zeiten des Alten Testaments. Er wächst als Baum oder auch als sehr hoher Strauch in drei Kontinenten. In Afrikas tropischen Gebieten, in Südamerikas tropischen Gebieten und in Südasiens tropischen Gebieten.
Seine ursprüngliche Heimat ist der tropische Bereich in Afrika und ganz Südasien. Zu heutiger Zeit finden wir die Wüstendattel, neben ihrer angestammten Heimat, auch in Lateinamerika und im indischen Raum.
Man kann den Zachunbaum durchaus als Savannenpflanze bezeichnen und treffen ihn daher auch in der Sahelzone, in Ägypten und Mauretanien. In der Savannenzone wachsen aber auch Nutzpflanzen wie Hirse, Mais, Datteln oder Erdnüsse.
Sogar der Pfeffer Baum Schinus Molle, an dem der Rosa Pfeffer wächst, ist in dieser Region anzutreffen. Andere Pfeffersorten oder gar Reis und Tee Anbau gibt es dort, trotz der klimatischen Verhältnisse, die es zulassen würden, allerdings nicht.
Obwohl es im Regenwald leider Palmölplantagen gibt, sind Wüstendattelplantagen bisher nicht anzutreffen. Leider deshalb, weil dadurch Klimakatastrophen durch die massiven Rodungen bewirkt werden.
Auch in Jordanien und Israel gibt es inzwischen ebenfalls nennesswerte Vorkommen der Wüstendattel. Im Senegal und Burkina Faso zählt der Zachunbaum zudem zu den häufigsten Bäumen der beiden Länder überhaupt.
Die Pflanze
Die Wüstendattel wächst vom Tiefland bis in Höhen von 1.200 Metern. Sie benötigt dazu Temperaturen von 22- 30 Grad Celsius und ein Volumen an Niederschlägen von ca. 400 mm. Sie liebt sandigen Boden, ist aber auch zufrieden in tonhaltigen Böden.
Die Niederschlagsmengen geben die Meteorologen und Wetterstationen meistens in Millimeter (mm) an. Viel anschaulicher als diese Form ist aber die Angabe in Liter pro Quadratmeter. Die Umrechnung der beiden Einheiten ist allerdings ziemlich einfach:
1 Millimeter Niederschlag entspricht genau 1 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
Quelle: Wetteronline.de
Die Wüstendattel erreicht eine Wuchshöhe von 8 Metern bis zu 10 Metern bei einem Durchmesser des Stammes von ca. 30 Zentimetern. Wenn es die Wuchsbedingungen allerdings sehr optimal vorfinden, erreichen die Wüstendatteln auch schon mal eine Höhe von 12 Metern.
Die Früchte
Die Früchte der Wüstendattel sind einsamige Steinfrüchte mit einer Länge von 2,5 bis zu 5 Zentimeter sowie einem Durchmesser von 1,5 bis 2,5 Zentimetern. Die jungen Früchte sind grün und werden mit zunehmender Reife hellgelb bis dunkelgelb und bei Vollreife grün-braun oder braun.
Wenn die Früchte reif sind, ist die Fruchtschale etwas spröde. Das Fruchtfleisch ist essbar und schmeckt süßlich mit einer bitteren Note. Der Kern der Frucht enthält den Samen und misst etwa 2-3 Zentimeter. Der Kern ist allerdings außerordentlich hart.
Etwa 600 bis 1.400 gesäuberte Samen ergeben ein Gewicht von einem Kilogramm. Die Früchte werden in den meisten Fällen mittels einer aufwändigen Wildsammlung geerntet, da es kultivierte Anpflanzungen von Wüstendatteln nicht gibt.
Balanitesöl - Ölgewinnung
Die vom Fruchtfleisch gesäuberten Kerne ermöglichen in der Folge die Ölgewinnung. Der sehr harte Kern muss mechanisch mittels spezieller Werkzeuge geknackt werden, um an den Samen zu gelangen. Die Samen sind ebenfalls sehr hart und werden mechanisch mittels einer Kaltpressung ausgepresst.
Bei der Kaltpressung ist darauf zu achten, dass eine notwendige Reibungswärme von 40 Grad Celsius nicht überschritten wird. In der Regel werden gute Öle kaltgepresst.
Geruch - Farbe - Geschmack
Kaltgepressten Öle bieten einen sehr intensiven Geschmack und Geruch, da sie noch deutlich auf die Ausgangsprodukte hinweisen. Hierbei bleiben daher die speziellen und spezifischen Nährstoffe und Vitamine größtenteils erhalten.
Balanitesöl hat eine goldgelbe intensive Farbe und schmeckt angenehm nussig. Es erinnert ganz deutlich an diverse Kerne und Nüsse hat einen dem Kokosöl ähnliche
Geschmacksnote.
Balanitesöl - Verwendung
In den afrikanischen Ländern wird das Öl im täglichen Gebrauch als ein Ersatz für das Olivenöl und auch für Butter sehr geschätzt. Es ist fast zu allen Speisen, die ein gutes Fett benötigen, verwendbar.
Genauso wie Babassuöl und Kokosöl ist natürlich auch das Balanitesöl zum Kochen und Backen sehr gut geeignet. Für Suppen, Soßen und Eintöpfe wird es täglich und gern verwendet. Ebenso wird es oft für Nachspeisen und zum Grillen und marinieren gern eingesetzt.
Eine weitere Anwendung von Balanitesöl ist in den Bereichen von Kosmetik- und Heilkraft zu beobachten. Sowohl als Massageöl als auch als Hautpflegemittel ist das Öl aufgrund seiner antioxidativen Wirkung ein gern benutztes Mittel. Wir kennen diese Anwendung auch vom Arganöl.
In der afrikanischen Volksmedizin wird es als Mittel gegen Zahnschmerzen und gegen Halsschmerzen seit vielen Jahren erfolgreich angewandt. Zudem soll es bei Koliken und bei allgemeinen Magenschmerzen ganz wunderbar erfolgreich sein.
Fette
Balanitesöl besteht zu größten Teilen aus Linolsäure (bis 50%) und Ölsäure (bis 42 %) sowie aus Palmitinsäure (bis 18 %) und Stearinsäuren (bis 13%).
Mineralstoffe
Im Balanitesöl finden wir zudem: Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Zink und Thiamin sowie einen sehr hohen Anteil Vitamin C.
Wahrlich also ein sehr wohlschmeckendes, gesundes und wertvolles Öl für die Küche, für die Kosmetik und, in Teilen, auch für einige medizinische Bereiche.
Quelle: Genuss-Suche.de