Pfefferminzöl

Pfefferminzöl

Die Pflanze

Die Pfefferminze ist eine Heilpflanze, die schon in der Antike bekannt und auch sehr berühmt war. Sie ist seit tausenden von Jahren in Nordafrika und im Mittelmeerraum heimisch. Heute gibt es sie auch in Nordamerika, in Teilen von Asien und natürlich auch in unseren heimischen Gärten. Sie wurde den Pharaonen als Grabbeilage sehr oft mitgegeben.

Inhaltsverzeichnis:

Für diese Pflanze brauchen wir also einmal mehr nicht die tropischen Regionen, wo Tee, Reis oder der Pfeffer wächst, sondern lediglich unser heimisches Umfeld. Das macht Lust auf den eigenen Anbau und die eigene Herstellung von Pfefferminzöl.

Die Pflanze passt hervorragend in den eigenen Kräutergarten, dorthin wo auch die weiteren Gewürze oder Gemüse angebaut wird. Die Pfefferminze stellt auch keine besonderen Ansprüche an den Gartenboden und kann als winterharte Pflanze Kälte bis –15 Grad noch gut vertragen. Sie ist als kultivierte Version bekannt, wächst aber nach wie vor auch als wilde Variante. Die wilde Variante, die es auch zu kaufen gibt, ist demnach eine Bio-Version.

Die verschiedenen Minzarten werden zurzeit auf 30 bis 40 Arten geschätzt. Durch viele Kreuzungen der Minzen wird es wohl bei dieser Anzahl nicht bleiben. Die botanische Bezeichnung lautet Mentha x Piperita. Sie gehört damit zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und zählt zur Gattung der Minzen.

Das x in der lateinischen Bezeichnung bedeutet, dass es ein Produkt einer Kreuzung ist. Nicht wissenschaftlich gesichert, aber überliefert, ist die Meinung, dass es sich bei der Pfefferminze um eine übliche Kreuzung aus den Arten Mentha Aquatica, Mentha Longifolia und Mentha Rotundifolia handelt.

Die Pfefferminze ist mehrjährige, überwiegend krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 60 cm bis 110 cm. Die Blätter schmecken und riechen ausgeprägt so, wie wir es von Pfefferminz erwarten. Da die Pflanzen die wichtigen ätherischen Öle, die ja ihren Charakter ausmacht, vor der Blüte im Juni/Juli ausbildet, ist das dann auch der beste Zeitpunkt für die Ernte.

Pfefferminzöl - Ölgewinnung

Die Herstellung von Pfefferminzöl geschieht über die Wasserdampfdestillation. Dazu werden die Blätter der Ackerminze -Mentha Arvensis- oder der Pfefferminze -Mentha x Piperita- genutzt. Will man einen Liter Pfefferminzöl erzeugen, so benötigt man ca. 55 bis 60 Kilogramm an Pfefferminzblättern.

Durch den Wasserdampf, der in die Behältnisse, die mit dem Pflanzenrohstoff befüllt sind, geleitet wird, entsteht das ätherische Öl. Da ätherische Öle leichter als Wasser sind und sich auch nicht mit dem Wasser verbinden können, kann man nun die oben schwimmenden ätherischen Öle abschöpfen.

Ätherische Öle liefern auch noch folgende Minzsorten:

Die Waldminze -Mentha Longfolia-
Die Bergamottenminze -Mentha x Citrata-
Die Bergminze -Calamita Nepeta-

Geruch-Farbe-Geschmack

Pfefferminzöl riecht, wen wundert es, nach Pfefferminze. Es hat eine fast klare, oftmals aber auch leicht gelbliche Farbe. Es schmeckt ganz himmlisch nach Minze. Das liegt am Inhaltsstoff Menthol. Wir erinnern uns alle noch an die früher stark verbreiteten Menthol Zigaretten. Dort konnte man schon von weitem das charakteristische Aroma der Minze wahrnehmen.

Pfefferminzöl - Verwendung

Pfefferminzöl ist in der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Außerdem hat das Öl eine einzigartige Heilgeschichte und ist in vielen Arzneimitteln anzutreffen. Da sind zunächst die Triterpene. Sie sind für entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften bekannt.

Der Inhaltsstoff Menthol hat stark kühlende und schmerzlindernde Eigenschaften. Auch bei Hauterkrankungen, Schnupfen und Erkältungen hilft Menthol sehr effektiv. Die Wirkungen sind wissenschaftlich bewiesen.

In Ägypten und einigen Anrainerstaaten im östlichen Mittelmeer setzte man schon vor vielen Jahrhunderten Pfefferminze bei diversen Magenbeschwerden ein. Auch bei Verspannungen und bei Muskelkater schafft das Pfefferminzöl Linderung.

In der Küche ist das Pfefferminzöl heute bei vielen Hobbyköchen und auch bei einigen Gourmet Köchen sowieso ein fester Bestandteil. Das Pfefferminzöl verzaubert mit seinem Geschmack Gemüse, wie z.B. Gurken, Zucchini, Kartoffeln, Tomaten und sehr viele Desserts mit Eis, Schokolade und generell Süßspeisen.

Natürlich ist auch der Klassiker mit dem Pfefferminztee nicht zu vergessen. Auch zu Kuchen und Gebäck sowie zum anderen Klassiker Pfefferminzschokolade brauchen wir unbedingt die Pfefferminze. Hier wirken schon einige Tropfen des ätherischen Öls wahre Wunder und ganz eröffnen neue Geschmackserlebnisse.

Kommen wir zu den Soßen. Minzsoße zu Lamm, Geflügel oder Fischgerichten sind eine Offenbarung. Jeweils einige Tropfen Pfefferminzöl zu gegrilltem Fleisch oder zu Fisch hebt das Geschmacksniveau von vielen Speisen ganz enorm.

Den gleichen Effekt erzielt man bei Salaten. Einen Sommersalat mit einigen Tropfen Pfefferminzöl zu veredeln, ist schon ganz großes Kino. Einen frischen Obstsalat muss man einfach mal mit einem Pfefferminzöl zubereiten. Alle Gäste werden danach fragen, was das denn eigentlich ist. Marinaden mit Pfefferminzöl, Olivenöl und Avellanaöl sind gigantisch! Ein Highlight ist natürlich auch ein selbstgemachter Schoko-Minz-Likör.

Lagerung

Die Feinde von feinen und edlen Speiseölen sind Lichteinfall, Wärme und Sauerstoff. Alle drei sollten also tunlichst vom Pfefferminzöl ferngehalten werden. Das Öl sollte unbedingt kühl gelagert werden und immer nur kurz geöffnet werden, wenn man es denn braucht. Also ab in den kühlen Keller, die kühle Speisekammer ohne Fenster oder in den Kühlschrank.

Fazit:

Mit dem Pfefferminzöl besitzen wir ein vielseitiges Speiseöl von höchster Qualität und von bestem Geschmack. Es eröffnet ganz neue Geschmackserlebnisse und man wagt auch mal ganz neue Kreationen. Dazu ist es zu vielen Speisen und Getränken optimal zu verwenden.

Leider ist das Öl ziemlich aufwändig herzustellen und das bedeutet auch einen ganz entsprechenden Preis. Für 10 Milliliter sollte man schon 8,00 bis 10,00 Euro einplanen. Andererseits benötigt man aufgrund der enormen Würzkraft tatsächlich immer nur wenige Tropfen von der Kostbarkeit.

Damit reiht sich auch dieses Öl in Klasse von Avellanaöl, Trüffelöl und Arganöl ein. Aber alle, die dieses Öl einmal probiert haben, werden es trotz eines etwas höheren Einstandspreises nicht mehr darauf verzichten wollen.

Tipp:

Selbstgemachte Pfefferminz- Schokoladen-Trüffel mit Pfefferminzöl sind der letzte Schrei und ohne allzu großen Aufwand schnell gemacht.

Quelle: Genuss-Suche.de

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