Mohnsamenöl - Achtung: Nur die reifen Samen sind ungiftig

Mohnsamenöl

Mohnsamenöl (oder auch nur Mohnöl) - Pflanze

Mohn wächst bei uns als Klatschmohn und als Schlafmohn. Auch die sehr gängige Bezeichnung Blaumohn ist bei uns bekannt. Blaumohn gehört aber auch zum Schlafmohn und ist dementsprechend nur eine weitere Bezeichnung.

Inhaltsverzeichnis:

Der Schlafmohn (lat. Papaveraceae) gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt und blickt auf das stattliche Alter von über 6.000 Jahren zurück. In dieser Altersklasse tummeln sich nur noch Pfeffer, Tee und Reis, aber keine weiteren Öle; allerdings ist die Senfpflanze, aus der ja auch Senföl gewonnen wird, fast genau so alt.

Die Mohnpflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und kann eine Höhe von bis zu 1,80 Metern erreichen. Die Blüten bilden sich zum Sommer und die Pflanze liefern die bekannten Mohnkapseln als Früchte.

Diese wiederum weisen hunderte von Samen auf. Allerdings beinhaltet der Klatschmohn, neben einigen wenigen Alkaloiden, keine Opiate, wie wir sie im Schlafmohn finden.

Ölgewinnung

Von den inzwischen ca. 130 Arten von Mohnpflanzen werden zur Ölgewinnung etwa 90 % aus dem Schlafmohn gewonnen. Dabei dürfen ausschließlich die reifen Samen verwendet werden. Die reifen Samen weisen im Gegensatz zu den unreifen Sa-men keine Giftstoffe mehr auf. In vielen Ländern der Welt ist der Anbau von Mohn daher genehmigungspflichtig oder ganz verboten, so, wie wir das auch schon vom Hanf kennen.

Die Samen werden in der Regel sorgfältig gewaschen und gereinigt und dann kalt gepresst. Das gepresste Öl wird zum Schluss nochmals gefiltert und dann abgefüllt. Dieses aufwändige Verfahren sichert den Erhalt der Inhaltsstoffe.

Mohnsamenöl - Medikamente und Drogen

Natürlich hat auch die Herstellung von Schmerzmitteln eine große Bedeutung. Aus dem Milchsaft der Samenkapsel, die unterschiedliche Alkaloide enthält, wird das wohl allseits bekannte Morphium hergestellt. Morphium ist eines der stärksten Schmerzmittel weltweit und aus der medizinischen Versorgung nicht wegzudenken.

Aus dem Milchsaft wird außerdem Opium gewonnen. Opium ist Grundlage der Herstellung von Rauschgiften bis hin zum Heroin. Es versteht sich also von selbst, dass es beim Anbau von Mohnpflanzen strenger Aufsicht und strenger Kontrolle bedarf. In Deutschland ist das Betäubungsmittelgesetz Grundlage für ein Verbot oder für eine Genehmigung. Dazu gibt es sogar eine Bundesopiumstelle.

Mohnsamenöl - Superspeiseöl

In der Küche oder dem Lebensmittelalltag mit all seinen Speisen kennen wir Mohn überwiegend als Zusatz zu Süßspeisen, bei Mohnbrötchen oder als Mohnkuchen.

Das Mohnöl hat seinen Platz dort leider noch nicht gefunden. Das Superspeiseöl erlebt aber zunehmend gerade bei den Feinschmeckern und Gourmetköchen eine ausgezeichnete Würdigung.

Allerdings ist es vorwiegend in der kalten Küche zuhause, da es nicht zum Braten oder Kochen geeignet ist. Zu kalten Speisen und in Salaten ist es dagegen aber außer-ordentlich gut geeignet, das gilt auch ganz besonders zu allen Speisen mit Fisch.

Mohnsamenöl-Achtung

Geschmack - Geruch – Farbe

Das Mohnöl ist sehr vielfältig im Geschmack. Zunächst einmal schmeckt es natürlich nach Mohn; es kann aber auch sowohl mild und leicht nach Nüssen oder auch nach Mandeln schmecken. Es ist eher lieblich als streng.

Der Geruch von Mohnöl ist nicht prägend, sondern eher geruchsneutral. So lässt es sich auch leicht mit anderen geschmacksintensiven Ölen kombinieren.

Die Farbe vom Mohnöl kann unterschiedlich ausfallen; von hellgelb, blassgelb bis zu bläulichen Tönen ist alles vertreten.

Weitere Verwendung

Mohnsamenöl wird sowohl in der Medizin als auch in der Kosmetik angewandt. Da das Öl, wie schon berichtet, über Alkaloide verfügt, ist in diesem Zusammenhang das Alka-loid Rhoeadin von Bedeutung. Rhoeadin hat schmerzlindernde Eigenschaften. Zudem gibt es auch leichte Reste von Morphin im Öl, sodass bei Verwendung von Mohnsamenöl schon von einer schmerzlindernden Eigenschaft zu sprechen ist.

Auch bei Gelenkschmerzen und bei arthrotischen Beschwerden können Massagen mit Mohnsamenöl Linderung bringen. Für die Hauptpflege sind die im Mohnöl enthaltenen Fettsäuren ideal. Es hilft gut bei Hautirritationen und der Regeneration der Haut. Auch für die Haarpflege wird das Öl gern genommen, da es Feuchtigkeit bietet und trockenem Haar zu viel Glanz verhilft.

Haltbarkeit

Mohnöl sollte, wie die meisten Öle, kühl und dunkel aufbewahrt werden. Nach dem Anbruch sollte es innerhalb von 2-3 Monaten verbraucht werden. Daher bietet sich an, nur kleine Gebinde zu kaufen.

Inhaltsstoffe

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Mohns gehören große Mengen an Kalium, Kalzium, Magnesium und an Linolsäure. Zudem finden wir B-Vitamine. Linolsäure wird bekanntermaßen vom Körper nicht selbst hergestellt und muss also dem Körper zugeführt werden. Zu den linolsäurehaltigen Ölen zählen außerdem noch das Rapsöl oder Sonnenblumenöl.

Quelle: Genuss-Suche.de

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