Zimtöl

Zimtöl

Die Pflanze

Eines der herausragenden Gewürze unserer Welt ist sicherlich der Zimt. Er liefert uns das Zimtöl und hat eine sehr alte Geschichte. Bereits die Bibel erwähnte den Zimt als eine von mehr als 100 Pflanzen schon vor mehr als 3.000 Jahren.

Inhaltsverzeichnis:

Damit ist Zimt nach Pfeffer, Ingwer und Kümmel eines der ältesten Gewürze in der Menschheitsgeschichte. Auch das Zimtöl ist ähnlich alt und war im alten Ägypten als ein Heilmittel sehr geschätzt.

Der Zimt stammt vom Zimtbaum. Hierbei müssen wir aber zwischen zwei Arten der Zimtbäume unterscheiden. Zum einen gibt es den Ceylon Zimtbaum, der auch als der echte Zimtbaum bezeichnet wird und den chinesischen Zimtbaum. Inzwischen gibt es mehr als 100 Zimtsorten.

Der Ceylon Zimtbaum hat die botanische Bezeichnung Cinnamomum verum. Er ist ein Mitglied der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Der chinesische Zimtbaum, auch Zimtkassie genannt, trägt den botanischen Namen Cinnamomum cassia und er gehört ebenfalls zur Familie der Lorbeergewächse.

Der Ceylon Zimtbaum ist immergrün und wird bis zu 20 Meter hoch. Der Durchmesser des Stammes beträgt 55 bis 65 Zentimeter. Die Rinde ist braun bis graubraun leicht borkig und wird ca. 1,5 Zentimeter dick. Die Rinde und auch die Blätter können bis zu dreimal im Jahr abgeerntet werden.

Der chinesische Zimtbaum ist ebenfalls immergrün und erreicht eine Höhe von 12-13 Metern. Seine Rinde ist auch borkig und hat eine graue, manchmal auch leicht braune Farbe. Die Rinde wird bis zu 1,4 Zentimeter dick.

Die heutigen Zimtbäume werden überwiegend in Südostasien sowie auf Sansibar und auf Madagaskar angebaut. Sie liefern sowohl das Zimtgewürz als auch das ätherische Zimtöl. Sie wachsen oft in der Nähe der Plantagen von Tee, Kaffee und Reis.

Zimtöl - Ölgewinnung

Die fermentierten und zusammengerollten Zimtstangen, die immer noch in Handarbeit aus der Rinde des Zimtbaumes hergestellt werden, sind die Basis für die Herstellung von Zimt und von Zimtöl. Auch die Blätter des Zimtbaumes werden zur Gewinnung des Öles genutzt. Das Zimtöl wird per Wasserdampfdestillation gewonnen.

Die Herstellung von Zimtöl ist sehr arbeitsintensiv und aufwändig. Für ca. 5-8 Gramm ätherischer Öle werden dazu ein Kilogramm Zimtrinde oder ein Kilogramm Zimtblätter benötigt. Diese Aussagen betreffen beide Zimtbäume.

Im Ergebnis werden also drei Zimtöle angeboten. Das Zimtrindenöl, das Zimtblätteröl und das Zimtcassiaöl vom chinesischen Zimtbaum. Sie schmecken auch unterschiedlich und haben unterschiedliche Farben und Aromen.

Farbe - Geruch - Geschmack

Das Zimtrindenöl ist fast farblos oder leicht blassgelb; es wird bei längerer Lagerung braungelb. Es ist leicht dickflüssig und riecht, wen wundert es, natürlich nach Zimt. Es schmeckt aromatisch, etwas süßlich und ist auch etwas scharf.

Dagegen ist das Zimtblätteröl nicht farblos, sondern eher gelb bis braun. Es riecht sehr aromatisch nach Zimt und schmeckt weniger süßlich.

Das Öl der Zimtkassie hat eine dunkle orange-braune Farbe und hat einen stärkeren, leicht holzigen, würzigen Geruch. Es ist auch wesentlich süßer als das Öl vom echten Zimtbaum.

Zimtöl - Verwendung in der Küche

Als Zimtöl in der Küche kommt allerdings ausschließlich das Öl vom echten Zimtbaum zum Einsatz.

Während das Zimtpulver solo und in Gewürzmischungen überall auf der Welt bekannt ist, finden wir das Öl aus Zimt in der Küche (noch) eher selten vor. Im Prinzip kann man das Zimtöl überall dort verwenden, wo man auch das Zimtpulver verwenden würde. Allerdings sind ätherische Öle sehr viel intensiver und dürfen daher nur tröpfchenweise verwendet werden.

Wie auch das Zimtpulver, wird das Öl aus Zimt oft gern in Gebäck und zu süßen Speisen verwendet. In den Küchen der Gourmets und der Hobbyköche hat sich dieses tolle Öl inzwischen einen festen Platz erobert. Zu Vanillespeisen und zu Speiseeis ist das Zimtöl mittlerweile fast schon obligatorisch.

Ein bis zwei Tropfen Zimtöl im weihnachtlichen Glühwein sind auch schon fast Standard. Auch zwei Tropfen von diesem Öl im Apfelmus und im Pflaumenmus verleihen diesem Kompott ganz neue Geschmackserlebnisse.

Einen Obstsalat mit Äpfeln mit zwei drei Tropfen Zimtöl veredelt, ergibt mal eine ganz andere Geschmacksrichtung. Eine Marinade mit Olivenöl, Arganöl und dem Öl aus Zimt kann sowohl für den Fisch als auch für gerilltes Fleisch ganz neue Eindrücke verschaffen. Viele Gäste werden danach fragen, wer oder was diesen Geschmack verur-sacht hat.

Verwendung - Heilmittel

Das Zimtöl gilt schon seit Jahrtausenden als ein sehr effektives natürliches Heilmittel. Es wirkt antibakteriell, stark entzündungshemmend und antiseptisch. Außerdem soll es sehr gut helfen, depressive Stimmungen zu lindern.

Sogar aphrodisierende Eigenschaften soll dieses Öl besitzen. In der traditionellen chinesischen Medizin – TCM – sowie im Ayurveda und der Aromatherapie genießt das Zimtöl eine herausragende Stellung, da es unter anderem den Blutzuckerspiegel senken kann.

Außerdem hilft es bei Harnwegserkrankungen und bei Arthritisbeschwerden sehr nachhaltig. Letztlich soll das Öl auch eine schützende Funktion für die Nierentätigkeit beinhalten.

Zimtöl – Inhaltsstoffe

Die Hauptinhaltsstoffe im Zimtöl sind Zimtacetat, Zimtaldehyd, Eugenolacetat und Eugenol. Eugenol besitzt entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften.

Zimtacetat enthält aromatische Stoffe mit blumigen süßen und leicht pfeffrigen Noten. Zimtaldehyd wirkt antibakteriell, antimykotisch und hat einen angenehmen und beruhigenden Duft. Eugenolacetat hat bei einem süßlichen Duft einige antioxidative Wirkungen.

Bei einem Brennwert von 3.695 kJ (881 kcal) finden wir Eiweiß, Zucker, Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Fettsäuren sind bei 100 Gramm mit 63 Gramm mehrfach ungesättigt, mit 24 Gramm einfach ungesättigt sowie 13 Gramm gesättigt in einem sehr guten Verhältnis vertreten.

Lagerung

Wie alle edlen Öle sollte auch das Zimtöl vor zu viel Licht, Sauerstoff und Wärme ge-schützt werden. Dazu muss das Öl natürlich auch unbedingt kühl gelagert werden. Es sollte immer nur zum Gebrauch ganz kurz geöffnet werden. Zur Lagerung gehört es in den kühlen Keller, die Speisekammer oder in den Kühlschrank.

Fazit:

Mit dem Zimtöl besitzen wir ein weiteres universelles Spitzenöl von hervorragender Qualität und sehr gutem Geschmack bei außerordentlichem Aroma. Damit kann man mal ganz neue Kreationen zur Verwendung wagen. Es ist zu vielen Hauptspeisen, zu Eintöpfen, Obst und Desserts bestens geeignet.

Da wir es nur tropfenweise verwenden dürfen, ist der Anschaffungspreis für 20 ml mit etwa 20-30 € nicht mal ganz so teuer. In dieser Preisklasse finden wir von den besten Speiseölen nicht ätherischer Herkunft mit dem Trüffelöl, dem Rosmarinöl und dem Avellanaöl sehr gute Kollegen.

Quelle: Genuss-Suche.de

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