Bucheckernöl
Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche; botanisch sind sie Nüsse der Buche. Die Buche bildet Blüten in einer braunen Hülle, dem sogenannten Fruchtbecher. Dieser Fruchtbecher enthält zwei dreikantige Nüsse, eben die Bucheckern, aus denen dann das Bucheckernöl kalt- oder warm gepresst wird.
Inhaltsverzeichnis:
Die Rotbuche
Die Buche ist der häufigste Baum in unseren heimischen Wäldern und wird einige hundert Jahre alt. Die bisher bekannteste aller Buche wächst in Oberösterreich und bringt es bisher auf knapp 550 Jahre.
Die Rotbuche ist in ganz Europa zuhause; sie ist inzwischen aber auch in Nordamerika, im Kaukasus und auch auf dem eurasischen Kontinent beheimatet. Die Rotbuche bevorzugt kalkhaltige und lockere Bodenbeschaffenheit. Sie gedeiht bis zu einer Höhe von 1.800 Metern. Die Buche selbst wird etwa 30 bis 35 Meter hoch und liefert uns ein gant tolles Bucheckernöl.
Ihre Nüsse verliert sie im Herbst, so dass man zu dieser Zeit am Boden unter den Buchen sehr viele Bucheckern finden kann. Da die Rotbuche erst nach ca. 40 Jahren ihre ersten Früchte produziert, ist der kommerzielle und ökologische Anbau unwirtschaftlich. So werden die Bucheckern nach wie vor handgesammelt und handverlesen. Ein großer Teil der Ernte bleibt den Eichhörnchen & Co. Erhalten.
Ölgewinnung von Bucheckernöl
Es sind ca. 7-8 Kilogramm Bucheckern nötig, um einen Liter Öl zu bekommen. Die Bucheckern werden gereinigt und getrocknet; es bleiben danach etwa 50% von den 7-8 Kilogramm übrig.
Bucheckern werden, wie viele Öle, sowohl kalt als auch warm gepresst. Die Pressung erfolgt inklusiv der harten Schalen der Nüsse. Die Bucheckern bestehen zu knapp 50 % aus Fett, was natürlich eine Ölgewinnung reizvoll macht.
Das Speiseöl aus Bucheckern
Infolge der Handarbeit bei der Ernte der Bucheckern ist das gewonnene Speiseöl nicht so häufig im allgemeinen Handel zu finden. Dieses ausgezeichnete Öl wird von Feinschmeckern und Profiköchen dennoch sehr geschätzt, da es, ähnlich wie das Arganöl, sehr geschmacksintensiv ist. Es eignet sich hervorragend als Salatöl. Ein weiterer Vorteil: Das Bucheckernöl ist sehr lange haltbar (mehrere Jahre), ohne ranzig zu werden. Zum Kochen und Braten ist es dagegen eher ungeeignet, da es durch die Wärmeeinwirkung die Inhaltsstoffe geschmacklich verändert.
Geruch – Geschmack – Farbe
Das Öl ist nicht sehr geruchsintensiv und riecht leicht nussig. Es erinnert an Pilze, an Wald und an Holz; also an etwas, was man eigentlich auch gern riecht.
Es schmeckt intensiv nach Nüssen und hat eine leichte bittere Note. Die Farbe reicht von einem hellen Gelb bis zu einem starken gelb.
Bucheckernöl - Weitere Verwendung
Das Bucheckernöl wird nicht nur als Speiseöl, sondern auch als Hautöl und als Massageöl gern verwendet. Das liegt auch an den vielen tollen Inhaltsstoffen und der guten Hautverträglichkeit.
Die Bucheckern als Nussersatz oder der Verwendung wie eine Nuss, sollten aber nur gekocht, gebraten oder geröstet verzehrt werden. Sie enthalten, wie beispielsweise auch die Mandeln, Anteile an Blausäure. Der Verzehr ist bei üblichen Portionsmengen aber völlig ungefährlich und bezieht sich ausschließlich auf den Genuss der Bucheckern als solche. Das Bucheckernöl dagegen ist völlig ungiftig!
Inhaltsstoffe
Die in den Bucheckern enthaltenen ca. 50% Fette bestehen zu 90 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren und etwa 10 % gesättigten Fettsäuren.
An Nährstoffen finden wir je 100 Gramm:
318 Kalorien
12,15 Gramm Eiweiß
2,0 Gramm Fett
58 Gramm Kohlehydrate
13 Gramm Wasser
8 Gramm Ballaststoffe
Mineralstoffe und Spurenelemente in Milligramm pro 100 Gramm:
Natrium. 6,5
Kalium: 1.375
Calcium: 2,0
Kupfer: 5.890
Zink: 20,0
Eisen: 14,0
Fluorid: 100,0
Chlorid: 40,0
Jodid: 4,5
Mangan und Schwefel in kleinen Mengen (Mikrogramm)
Quelle: Genuss-Suche.de